- Psychotizismus
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Psychotizismus ist eine von drei unabhängigen Persönlichkeitseigenschaften im P-E-N-Modell des Persönlichkeitspsychologen Eysenck, neben Extraversion und Neurotizismus. Die Dimension beinhaltet abgeschwächte Merkmale der Schizophrenie und anderer psychotischer Störungen bei gesunden Menschen. Zum 'Psychotizismus' gehörende Merkmale sind Aggressivität, Gefühlskälte, Egozentrik, Impulsivität, Kreativität und Antisozialität.
Inhaltsverzeichnis
Erfassung
Erfasst wird Psychotizismus mit dem Revised Eysenck Personality Questionnaire (REPQ). Die Kurzform des Fragebogens umfasst zwölf Fragen zur Psychotizismus-Dimension wie z.B.
- Wünschen Sie sich manchmal, dass andere Menschen vor Ihnen Angst haben?
- Nehmen Sie Drogen, die unvorhersehbare oder gefährliche Auswirkungen haben?
Rezeption
Im Gegensatz zu den anderen beiden Persönlichkeitsdimensionen Extraversion (auf der Dimensionsachse Extraversion/Introversion) und Neurotizismus (Emotionale Labilität) des P-E-N-Modells konnte sich die Psychotizismus-Dimensionen in der wissenschaftlichen Diskussion nicht durchsetzen. Das Konstrukt erscheint zu unscharf und heterogen. Die Erfassung mittels eines Fragebogens erwies sich als schwierig, weil die Antworten auf Psychotizismus-Fragen häufig im Sinn der sozialen Erwünschtheit verfälscht werden. Zudem korreliert das Konstrukt mit den Big-Five-Dimensionen Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit.
Literatur
- Eysenck, H.J. u. Rachman, S.: Neurosen Berlin 1972
- Francis, L.J., Lewis, C. A., Ziebertz, H. G. (2006) ‘The short-form revised Eysenck personality Questionnaire (EPQ-S): A German edition’. Social Behavior and Personality, 34(2), 197-204
- Eysenck, H.J. & Eysenck, S.B.G. (1976). Psychoticism as a Dimension of Personality. London: Hodder and Stoughton
- Eysenck, S.B.G. & Eysenck, H. J. The measurement of psychoticism: a study of factor stability and reliability. Brit. J. Soc. Clin. Psychol. 7:286-94, 1968.
Weblinks
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