- Neutralseife
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Neutralseife bezeichnet ein Universalreinigungsmittel für Haushalt und Gewerbe.
Der Begriff Neutralseife ist ein geschützter Produktname des Hakawerks, Waldenbuch. Erfunden wurde die Neutralseife 1946 von Helene und Hans Kunz, andere Quellen sprechen auch von Wilhelm Schlotz. Eigentlich wollten diese in ihrem Wohnhaus Haarwaschmittel herstellen, als sie merkten, dass sich im Waschkessel eine Paste absetzte, die außergewöhnlich gut schäumt und reinigt. Dabei zeigte sie wesentlich bessere Eigenschaften als die in den Nachkriegsjahren übliche Kernseife. Die Paste wurde in Marmeladengläsern abgefüllt und per Mundpropaganda bekannt gemacht und fand damit ihren Weg in die Haushalte. Anfangs erst in Waldenbuch und Umgebung. Dann ging sie in Blecheimern und Pappdosen in alle Ecken Württembergs. Neutralseife wird seit 1946 in fast unveränderter Rezeptur hergestellt und zusammen mit anderen Produkten im Direktvertrieb verkauft.
Eigentlich ist der Begriff "Neutralseife" irreführend, da es sich bei dem Reiniger nicht um Seife im konkreten Sinn handelt, sondern um eine dickflüssige Reinigungspaste auf der Basis von anionischen Tensiden (Herstellerangabe: 15-30 %). Der pH-Wert von Neutralseife liegt nicht im alkalischen Bereich, sondern etwa bei 7 – also "neutral". Als Verdickungsmittel wird Celluloseether eingesetzt. Dadurch ergibt sich ein besonderes Anhaftungsverhalten an Putzlappen, Schwämmen usw..
Der Hersteller wirbt damit, dass Neutralseife zu "99 % biologisch abbaubar" sei. Stiftung Warentest beurteilte die Neutralseife im "test"-Heft Nr. 10/87 mit "gut".
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