- New Sulzer Diesel
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New Sulzer Diesel ist ein Entwickler von Dieselmotoren in der Schweiz. Im Werk in Winterthur werden die größten Dieselmotoren der Welt entwickelt.
Geschichte
New Sulzer Diesel entstand am 15. November 1990, als ein Konsortium bestehend aus dem deutschen Werftenverbund Bremer Vulkan und der dem italienischen Konglomerat Fincantieri 84% der Sulzer Diesel Aktien übernahmen, während die ehemalige Mutter, die Sulzer AG 10% der Aktien behielt und das Sulzer Diesel Management mit 6% beteiligt wurde.
Nach fast einem Jahrhundert wurde 1986 der letzte Sulzer Schiffs-Zweitakt-Grossdieselmotor, ein 6RTA62 für das Containershif Norasia Al-Mansoorah, gebaut. In 1989 wurde die MBS Dieselmotoren AG gegründet, rechtlich zwar eine 100% Tochter der Sulzer AG, formal hingegen eine unabhängige Firma. Das Ziel war eine Fusion mit der damaligen MAN B&W Diesel, der heutigen MAN Diesel. Diese Fusion wurde jedoch im Januar 1990 durch den damaligen deutschen Wirtschaftsminister Helmut Haussmann gestoppt, worauf eine neue Lösung gesucht werden musste. Aus Sulzer Diesel - mittlerweile war der Name MBS, welcher wahrscheinlich nach einer erfolgreichen Fusion für MAN Burmeister Schweiz hätte stehen sollen fallengelassen worden war - wurde unter den neuen Haupteignern Bremer Vulkan und Fincantieri die New Sulzer Diesel AG gegründet, mit Peter Sulzer als Verwaltungsratspräsidenten und Gérard Bally als CEO. Die ersten Jahre der Geschäftstätigkeit waren extrem erfolgreich, die Firma wuchs auf über eine Milliarde Franken Umsatz. Doch kurz nach dem altershalben Rücktritt von Gérard Bally ging im Februar 1996 der eine der Hauptaktionäre, die Bremer Vulkan, Konkurs. Kurz davor, im Januar 1996, hatten die beiden Hauptaktionäre noch die ausstehenden 16%, welche bei Sulzer und dem Management verblieben waren, übernommen und damit ihre Anteile auf je 50% erhöht. Zwar gelang es Fincantieri, noch vor dem Konkurs des Vulkans dessen zu übernehmen, aber es war schon zum damaligen Zeitpunkt klar, dass Fincantieri nicht (mehr) an New Sulzer Diesel interessiert war. Im September 1996 wurde vereinbart, dass die Kontrolle über New Sulzer Diesel an die finnische Metra Gruppe übergehen sollte und dass New Sulzer Diesel zusammen mit der Grandi Motori Trieste (GMT, ein in Triest angesiedelter Motorenbauer) und der Diesel Ricerche, mit dem ehemaligen Sulzer Lizenznehmer zu der neu gegründeten Wärtsilä NSD Corporation Ltd fusionieren würden. Fincantieri war anfänglich noch mit 12.4% an der neuen Firma beteiligt, doch kurz darauf übernahm die Metra Gruppe die Kontrolle vollständig.
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