Nicole Schuster

Nicole Schuster

Nicole Schuster (* 14. Januar 1985 in Aachen) ist eine deutsche Autorin. Im Dezember 2005 wurde bei ihr von Kai Vogeley das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Seitdem ist sie vielfältig in den Medien präsent, um über diese Veranlagung aufzuklären. Zur Zeit studiert sie Pharmazie und Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Inhaltsverzeichnis

Privatleben

Nicole Schuster wurde am 14. Januar 1985[1] als Tochter von Helmut Schuster und dessen Frau geboren.[2] Sie hat eine jüngere Schwester und einen Kater namens „Lucky“.[3] Erst verhältnismäßig spät erlernte sie das Sprechen, was sich jedoch weder die Eltern noch die Ärzte erklären konnten, da das Asperger-Syndrom erst im Laufe ihres zwanzigsten Lebensjahres bei ihr attestiert wurde. Da sie aufgrund ihres Autismus Probleme im Umgang mit ihren Mitmenschen hatte, wurde sie während ihrer Schulzeit oft zum Mobbing-Opfer. Zwar pflegte sie Kontakte zu Altersgenossen, tat dies jedoch aufgrund ihrer Überzeugung, dass soziale Kontakte notwendig seien, tatsächlich aber belastete sie die Nähe zu anderen Menschen. Auch glaubte sie, dass sie nicht grundsätzlich von der Norm abweiche, sondern nur gewisse Entwicklungsstufen erst noch würde durchleben müssen.[2]

Erstmals auf das Asperger-Syndrom aufmerksam wurde Nicole Schuster durch den Roman Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone, der von einem von dieser Form des Autismus betroffenen Jungen handelt. Nach eigener Aussage wusste sie bereits seit 2003, dass sie betroffen ist,[2] jedoch wurde erst am 2. November 2005 das Asperger-Syndrom bei ihr diagnostiziert. Da sie bis zu diesem Zeitpunkt jegliche Schuld für die mangelnde Sozialkompetenz bei sich gesehen hatte und besonders unter diesen Selbstzweifeln litt, bedeutete die Diagnose Erleichterung. Anfangs begriff sie den Autismus noch als Behinderung,[4] später empfand sie ihn jedoch auch als bereichernd.[2]

Nicole Schuster bestand ihr Abitur mit 1,0[4] und hat einen Intelligenzquotienten von 133. Sie ist außerdem Mitglied bei Mensa in Deutschland, einer Organisation für hochbegabte Menschen.[3]

Für ihre Bemühungen, „autistischen Menschen eine Stimme zu geben“, wurde sie im August 2008 in Köln mit dem „MERF International Intellectual Benefits Award“ der Mensa Education and Research Foundation ausgezeichnet.

Medienpräsenz

  • ZDF-Fernsehbeitrag: 37 Grad (24. Juli 2007) [5]
  • SWR-Sendung: Leute (13. August 2007) [6]
  • RBB-Kulturradio: Gott und die Welt (14. Oktober 2007)
  • Stern: Und jeden Mittag gibt es Wirsing (Heft 44, 2007)
  • MDR-Sendung: Unter uns (30. November 2007)
  • SWR-Sendung: Nachtcafé (7. März 2008)
  • WDR5-Radiosendung: Dok 5 - Das Feature: Der blinde Spiegel: Vom autistischen Weg ein Ich zu sein. Interview (17. August 2008) [7]
  • WDR-Sendung: Quarks & Co (4. November 2008)
  • Tagesschau: Autismus ist ein Teil von ihr. Interview (3. Dezember 2008) [8]

Publikationen

  • Mord im Labor, Verlag an der Lottbek, Dezember 2005, ISBN 3-86130-900-9
  • Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing. - Das Asperger-Syndrom aus der Sicht einer Betroffenen. (Autismus 17) Berlin: Weidler-Verlag 2007, ISBN 978-3-89693-483-3
  • Unterschätzte Außenseiter, in: Gehirn und Geist 07-08/2007
  • … bis ich gelernt habe, einen Kußmund zu machen. Körper und Körpersprache aus der Sicht einer Asperger-Autistin. Berlin: eca-Verlag 2008, ISBN 978-3-940842-81-7
  • Schuster, Nicole und Matzies, Melanie: Colines Welt hat tausend Rätsel: Alltags- und Lerngeschichten für Kinder und Jugendliche mit Asperger-Syndrom Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 2009, ISBN 978-3170206809
  • Colines Welt hat neue Rätsel. Alltagsgeschichten und praktische Hinweise für junge Erwachsene mit Asperger-Syndrom.

Einzelnachweise

  1. ZDF-Reportage: Von einem anderen Stern - Blick in das Leben hochbegabter Autisten
  2. a b c d MDR: Unter Uns (30. November 2007)
  3. a b stern.de
  4. a b www.tagesschau.de
  5. Mediathek des ZDF
  6. Podcast www.ardmediathek.de, abgerufen am 24. April 2009
  7. www.wdr5.de, abgerufen am 24. April 2009
  8. www.tagesschau.de (nicht mehr online verfügbar), abgerufen am 24. April 2009

Weblinks


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