- Niehl I
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Der Niehler Hafen (oder auch Hafen Niehl I) ist ein linksrheinischer Hafen mit Güterumschlag in Köln-Niehl. Die Einfahrt liegt in Höhe des Rheinstrom km 696.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von 1922 bis 1925 erfolgte der erste Teilausbau des Niehler Hafens. Es entstanden die heutige Hafeneinfahrt mit dem Westkai und das Becken 1. Ab 1959 wurde Niehl I zum flächenmäßig größten Kölner Hafen ausgebaut. Die Arbeiten dauerten bis 1977.
1927 und 1928 waren Katapultflugzeuge, Henkel He 12, im Rahmen des Postdienstes von Überseedampfern stationiert. Das letzte Wasserflugzeug soll nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls dort von der Royal Navy stationiert gewesen sein[1]. Die Belgischen Streitkräfte in Köln nutzten den Niehler Hafen sowohl als Treibstoffdepot als auch für die Rheinflotille.
Hafen
Niehl I wird von der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) betrieben. Die vier Hafenbecken haben eine Wasserfläche von 472.700 m². Die Landfläche beträgt 837.300 m². 14 HGK-eigene Krananlagen und ein Firmenkran sind im Einsatz. Drei Anlagen für Flüssiggut, zwei Trockenumschlagshallen sowie eine RoRo-Autoverladeanlage runden das Angebot ab. Über die Hafeneinfahrt führt seit 1986 eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Sie verbindet die Straße Am Molenkopf mit dem Niehler Damm.
Im Hafen Niehl I wurden im Jahr 2007 rund 574.000 TEU mit vier Container-Kranbrücken und Reach-Stackern umgeschlagen. Die wasserseitige Ausladung beträgt bei zwei Kranbrücken 36 Meter. So können zwei nebeneinander liegende Schiffe abgefertigt werden.
Zwischen Becken 1 und 2 liegt der Lagerhauskai, zwischen 2 und 3 der Stapelkai und zwischen 3 und 4 der Hansekai.
Alle Kais sowie die Betriebe am Molenkopf sind über die Güterverkehrsstrecken der HGK mit dem Schienennetz der Deutschen Bahn verbunden.
Wirtschaft
Am Westkai - im ersten Bauabschnitt - findet Containerumschlag zwischen Schiff, Bahn und LKW statt. Am Lagerhauskai betreibt die RWZ ein großes Getreidesilo [2]. Seit 1984 betreibt die CTS GmbH am Stapelkai ihr Containerterminal. CTS begann mit einer Lagerfläche von ca. 8.000 m² und einer Containerbrücke. 1991 erfolgte eine Vergrößerung der Terminalfläche um 10.000 m² und die Errichtung der Containerbrücke EK 17. Die Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen sind durch einen 2 x pro Woche verkehrenden Binnenschiff-Liniendienst angebunden[3]. Die Containerbrücken bedienen die Hafenbecken 2 und 3.
Am Becken 3 hat die Firma Neska eine Trockenumschlaganlage[4]. Am Hafenkopf von Becken 3 hat das Eventschiff PURE-LINER seinen Hauptstandort für das Rheinrevier. Vom Niehler Hafen aus werden die gebuchten Häfen angesteuert [5]. Der Hansekai ist vorwiegend Standort von Speditionen wie z. B. Wincanton. Becken 4a wird als Abstellbecken für die Flotte der Köln-Düsseldorfer (KD) benutzt. Die KD unterhält am Becken 4a auch ihren Instandsetzungsbetrieb. Neben dem Containerdepot am Molenkopf liegt die 1981 gegründete Niederlassung Köln-Niehl der Silospedition Schmidt aus Heilbronn.
Der zentrale Standort im Chemiegürtel Köln sowie die Anbindung an die Seehäfen Antwerpen und Rotterdam bietet beste Voraussetzungen für Import- und Exportgeschäfte. Die Kölner Niederlassung hat Flächen für die Lagerung von 50.000 to verpackter Produkte, sowie ein hochmodernes Schüttgutcenter mit 128 Silos und 27.600 m³ Kapazität[6].
Die RheinEnergie betreibt auf der Halbinsel Am Molenkopf zwischen Becken 4 und dem Rhein ihr Heizkraftwerk Niehl.
Einzelnachweise
- ↑ Werner Müller: Die Wasserflugzeughäfen von Köln. Abgerufen am 2. November 2010.
- ↑ http://www.rwz.de/standorte_details.html?standort=6007
- ↑ http://www.container-terminal.de/cts/
- ↑ http://www.rwz.de/standorte_details.html?standort=10041
- ↑ http://www.pure-liner.com/de/
- ↑ http://www.schmidt-heilbronn.de/html/sd_koeln-niehl.html#top
Weblinks
Commons: Niehl I – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- hgk.de - Offizielle Webseite der HGK
- cologne-bonn-business.de - Häfen der Region Köln Bonn / Cologne Bonn Business - HGK - Stadt Köln (Kurzdarstellung)
50.9800386.978643Koordinaten: 50° 58′ 48″ N, 6° 58′ 43″ OKategorien:- Hafen in Köln
- Stadtbezirk Köln-Nippes
- Erbaut in den 1920er Jahren
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