Nigardsbreen

Nigardsbreen
Nigardbreen

Nigardbreen bezeichnet eine vom oberen Jostedal in der Nahe von Gaupne (Luster) herabreichende Gletscherzunge des Jostedalsbreen. Der Name Nigardsbreen geht auf die Siedlung Nigard zurück. Diese wurde bei einem raschen Gletschervorstoß 1743 vernichtet (drei Kilometer in ca. 50 Jahren).

In der Nähe liegt das Museum Breheimsenteret, in dem die Entstehung von Gletschern, sowie die Flora und Fauna der Umgebung beschrieben wird. Im Tal des Gletschers ist der See Nigardsbrevatnet, über dem man mit einem kleinen Boot direkt zum Gletscher fahren kann.

Die Gletscher Norwegens sind nicht als Relikte der Eiszeit zu sehen. Während einer postglazialen Wärmeperiode war das gesamte Gebiet eisfrei geworden, so dass die während der Eiszeit entstandenen Gletscher abgeschmolzen waren. Im Subatlantikum (ca. 500 v. Chr.) kam es zu einer Klimaverschlechterung. Dies war durch ein Absinken der Schneegrenze gekennzeichnet. Daher entstammen die heutigen Gletscher diesem Zeitraum. Die größte Ausdehnung der hierbei entstandenen Gletscher bestand um 1750.

Der Nigardsbreen erreichte sein größte Ausdehnung 1748, bisher erfolgte ein Rückzug des Gletschers um ca. fünf Kilometer. Heute misst die Gletscherzunge eine Länge von ca. neun Kilometer. Die Gesamtfläche liegt bei 48 km². In den 1930er Jahren bildete sich durch den Rückzug ein 1,5 km langer Eisstausee aus. Er wird durch den Moränenrücken gestaut. Seit 1908 wird das Verhalten des Nigardsbreen beobachtet. Seit den 1980er Jahren konnte jedoch eine Abnahme der Rückzugsgeschwindigkeit beobachtet werden, in einigen Jahren zeigte der Nigardsbreen sogar ein Vorstoßverhalten. Seit dem Jahr 2000 waren diese Vorstoßbewegungen besonders deutlich, jedoch besteht seit 2004 wieder eine Rückzugstendenz.

Weblinks

 Commons: Nigardsbreen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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