Subatlantikum

Subatlantikum
Serie Klimastufe Pollen-
zone
Zeitraum
Holozän Subatlantikum X 450 v.Chr. bis heute
IX
Subboreal VIII 3.710–450 v.Chr.
Atlantikum VII 7.270–3.710 v.Chr.
VI
Boreal V 8.690–7.270 v.Chr.
Präboreal IV 9.610–8.690 v.Chr.
Pleistozän
Jüngere Dryaszeit III 10.730–9.700 ± 99 v.Chr.

Das Subatlantikum ist der letzte und derzeit aktuelle Zeitabschnitt des Holozäns. Die Durchschnittstemperaturen liegen im Subatlantikum geringfügig tiefer als im Atlantikum. Innerhalb der Zeitperiode kommt es immer wieder zu Temperaturschwankungen, die ökologische Auswirkungen nach sich ziehen, die sich wiederum auf die Lebensverhältnisse der Menschen auswirken.

Das Subatlantikum begann ab Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. mit dem sogenannten Optimum der Römerzeit, das bis Anfang des 4. Jahrhunderts anhielt. In diese Zeit fällt ziemlich exakt die klassische Antike.

Rekonstruktion des Temperaturverlaufs der Erde während der letzten 2000 Jahre.
Anstieg der Weltdurchschnittstemperatur seit 1850.

Die anschließende, vergleichsweise kurze und schwach ausgeprägte Kälteperiode wird Pessimum der Völkerwanderungszeit genannt. Diese Veränderung zu einem trockeneren und kälteren Klima könnte die in Zentralasien beheimateten Hunnen zu ihrem Zug nach Westen veranlasst haben, wodurch wiederum die Wanderungen der germanischen Völker angestoßen wurden. Gleichzeitig erlebte das Byzantinische Reich eine erste Blüte, und das Christentum etablierte sich in Europa als prägende monotheistische Religion.

Nach diesem kurzen Pessimum erwärmte sich das Klima etwa von 800 bis 1200 fast wieder auf das Niveau des Römer-Optimums. In diese Zeit fällt das Hochmittelalter, weshalb die Periode als Mittelalterliche Warmzeit bezeichnet wird. Das warme Klima ermöglichte u. a. den Wikingern die Ansiedlung auf Island und Grönland. In dieser Zeit fanden die meisten der Kreuzzüge statt, und das Byzantinische Reich wird durch das erstarkende Osmanische Reich zurückgedrängt. Das Ende der mittelalterlichen Warmzeit wird ins beginnende 14.Jahrhundert datiert. In diese Periode fallen zahlreiche dokumentierte Hungersnöte und die große Pestepidemie (der "Schwarze Tod"). Zahlreiche Siedlungen wurden in dieser Periode aufgegeben und zu Wüstungen. Man nimmt an, das die Bevölkerung Mitteleuropas gravierend (vielleicht um 50%) abgenommen hat.

Deutlich länger und stellenweise kälter wurde das anschließende Pessimum, das seinen Höhepunkt zwischen 1550 und 1860 hatte und als Kleine Eiszeit bekannt ist. In diese Zeit fallen eine Anzahl umwälzender Ereignisse (Dreißigjähriger Krieg, Französische Revolution). Parallel fand der spätere Teil der Renaissance statt und mündete in die Aufklärung. Auch die Industrialisierung nahm hier ihren Anfang.

Auf die Kleine Eiszeit folgte das heutige Klimaoptimum, auch Modernes Optimum genannt, verstärkt durch anthropogene Einflüsse (s. Industriezeitalter, Treibhauseffekt, globale Erwärmung).


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