Nikolai Kosyrew

Nikolai Kosyrew

Nikolai Alexandrowitsch Kosyrew (* 2. September [20. August alter Stil] 1908 in St. Petersburg; † 27. Februar 1983 in St. Petersburg) war ein sowjetischer Astronom.

Den wichtigsten Schwerpunkt seiner Forschung bildete der Erdmond, auf dem sich Kosyrew auf mögliche Anzeichen vulkanischer Aktivität konzentrierte (Lunar Transient Phenomena). In den Jahren um 1955 untersuchte er als Erster die Lumineszenz der Mondoberfläche (Methode der Restintensität und bei Mondfinsternissen) und konnte beim Mondkrater Aristarch die außergewöhnliche Helligkeit durch die Wirkung solarer Korpuskularstrahlung erklären.

Nach Hinweisen von D. Alter (1956) beobachtete er u. a. auch regelmäßig den Mondkrater Alphonsus mittels spezieller Spektrogramme. Im November 1958 entdeckte er auf dem Kraterboden dieses zentral gelegenen Ringgebirges und beim Zentralberg vulkanische Leuchterscheinungen.

Dies war eine wissenschaftliche Sensation und gab der Hypothese, wonach viele Mondkrater durch Vulkanismus entstanden sein könnten, neuen Auftrieb. Spätere Untersuchungen zeigten aber, dass die häufigste Ursache Meteoriteneinschläge seit dem Großen Bombardement vor 4 Mrd. Jahren sind.

Nikolai Kosyrew zu Ehren hat die IAU 1997 den Mondkrater Carver K in Kozyrev umbenannt[1]. Auch der Asteroid (2536) Kozyrev wurde nach ihm benannt.

Literatur

  • Josef Sadil: Blickpunkt Mond, Urania-Verlag Leipzig – Berlin 1962. (Quelle)

Einzelnachweise

  1. USGS – Moon Nomenclature: Crater, Craters

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