Nikolaitor (Eisenach)

Nikolaitor (Eisenach)
Nikolaitor mit Nikolaikirche
Nikolaitor bei Nacht
Anderer Blickwinkel
Skulpturen am Torbogen

Das Nikolaitor ist das einzige erhaltene der ehemals fünf Stadttore in Eisenach, Thüringen. Es wurde um 1170 etwa gleichzeitig mit der benachbarten Nikolaikirche erbaut und ist somit das älteste Stadttor Thüringens. Im Mittelalter führte die Handelsstraße Via Regia von Frankfurt am Main nach Krakau durch Eisenach. Am Ausgang des Karlsplatzes zur Bahnhofstraße verließ man durch das Nikolaitor die Stadt in Richtung Osten. Bis 1832 wurde das Stadttor jeden Abend geschlossen.

Das Nikolaitor wurde ursprünglich als Torturm errichtet an den sich beiderseits die Stadtmauer mit Wehrgängen anschloss. Um 1307 wurde bei den drei Haupttoren Georgentor, Marientor und Nikolaitor jeweils etwa 50 Meter vor der Wehrmauer ein äußeres Tor vorgesetzt. Der Name Zwinger für diesen Abschnitt hat sich bis in die Gegenwart erhalten. Durch das Vortor war es möglich den Zugang in die Stadt noch sicherer zu gestalten. Um 1815 wurde die Stadtbefestigung Eisenachs Zug um Zug beseitigt, der Nikolai-Torturm blieb auf Wunsch der Bevölkerung erhalten. Aus verkehrstechnischen Gründen musste jedoch 1888 nördlich neben dem Turm eine breite Durchfahrt geschaffen werden, man gestaltete diese in der Form eines zinnengeschmückten Torbogens. Der dabei verwendete Schlussstein zeigt das im Stadtwappen verwendete Kreuz. Bereits 1887 war man mit der Restaurierung der nördlich anschließenden Nikolaikirche befasst und entfernte zugleich noch ein zwischen Kirche und Torturm befindliches dreigeschossiges Haus der Eisenacher Bauverwaltung. Nach 1900 wurde auch für die Fußgänger südlich des Turmes ein passender Durchgang geschaffen.[1]

Das Ensemble von Nikolaitor, Nikolaikirche und Lutherdenkmal ist neben der Wartburg eines der Wahrzeichen Eisenachs.

Quellen

  1. Helmut Scherf Die Burg und die Stadt - Die Wartburg und Eisenach im Spiegel graphischer Darstellungen aus Vergangenheit und Gegenwart. Eisenach 1967 S. 27
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