Nikolaus von Jeroschin

Nikolaus von Jeroschin

Nikolaus von Jeroschin war ein preußischer Chronist des Mittelalters.

Nikolaus von Jeroschin lebte im 14. Jahrhundert als Kaplan des Hochmeisters des Deutschen Ordens. Er übersetzte 1328 die Vita Sancti Adalberti des Johannes Canaparius in deutsche Verse, dann 1331-35 auf Veranlassung des Hochmeisters Luther von Braunschweig das Chronicon terrae Prussiae des Peter von Dusburg in 27,737 Versen.

Er widmete sich auch der deutschen Reimchronik, so in Die Kronike von Pruzinlant[1] der Patronin des Deutschordens, der Jungfrau Maria. Auch hat er einige selbständige Zusätze hinzugefügt, doch sind sie nicht beträchtlich. Die Übersetzung ist, weil Peter von Dusburgs Werk erhalten ist, historisch von wenig Wert, obwohl der Deutsche Jeroschin im Mittelalter wieder ins Lateinische übersetzt wurde.

Dagegen ist Jeroschin in sprachlicher Beziehung (die Sprache ist das Mittelhochdeutsche des 14. Jahrhunderts) von Wichtigkeit. Er wurde von Ernst Gottfried Wilhelm Strehlke in den Scriptores rerum Prussicarum (die Chronik in Bd. 1, Leipzig 1861; das Leben St. Adalberts in Bd. 2, 1863) herausgegeben.

Einzelnachweise

  1. Digitalisat

Literatur

  • Karl Lohmeyer: Nikolaus von Jeroschin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 779.
  • Sabine Schmolansky: Nikolaus von Jeroschin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 272.
  • Franz Pfeiffer: Die Deutschordenschronik: ein Beitrag zur Geschichte der mitteldeutschen Sprache und Literatur. Stuttgart 1854, Nachdruck: Olms, Hildesheim 1966.
  • Abenteuer, Novellen und Schwänke aus der „Kronike von Pruzinlant“ des Nikolaus von Jeroschin. Übertragen von Karl Plenzat. Holzner, Leipzig [u.a.] ca. 1935.
  • Carl von Kraus: Die metrischen Regeln bei Heinrich von Hesler und Nikolaus von Jeroschin. Österreichischer Bundes-Verlag, Wien [u.a.] 1928. In: Festschrift Max H. Jellinek.

Weblinks

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