- Nizaris
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Die Nizaris (arabisch نزارية, DMG Nizārīya) oder Khodjas sind die größte Gruppe der zu den Schiiten gehörenden Ismailiten oder Siebener-Schiiten. Diese islamische Gemeinschaft umfasst etwa 20 Millionen, nach anderen Angaben nur 3 Millionen Menschen. Sie leben heute vor allem in Indien, Pakistan, Tadschikistan, Syrien, Ostafrika und in vielen westlichen Staaten.
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzliches
Die Nizaris kennen im Gegensatz zu allen anderen Zweigen der Schiiten bis heute das lebendige Imamat, das in der Familie des Propheten Mohammed über seine Tochter Fatima und seinen Vetter und Schwiegersohn Ali bis auf den heutigen Tag weitergegeben wird. Jetziger und 49. Imam der Nizaris ist Karim Aga Khan IV. Zu den ersten sieben Imamen siehe die Liste unter dem Artikel Imam.
Gegenwärtige Situation
Die Mehrheit der Nizaris (etwa 75% oder 2 Millionen) leben heute in Pakistan. Nach einer kurzen Pause ohne Verfolgung beginnen die wieder erstarkenden konservativen Kräfte in Afghanistan die Nizaris erneut zu diskriminieren. Die etwa 200.000 Nizaris in Syrien erfreuen sich einer erheblichen Toleranz. Die ebenfalls etwa 200.000 Nizaris in Tadschikistan haben ihre Situation nach Ende des Bürgerkrieges wieder stabilisieren können. In Ostafrika leiden sie unter der wirtschaftlichen Misere. In Indien konnten sie bis jetzt in Frieden leben.
Geschichte
Die moderne Geschichte der Ismailiten beginnt im 17. Jahrhundert in Persien unter der Dynastie der Kadscharen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts emigrierte der 46. Aga Khan Hasan Ali Shah in das damalige Britisch-Indien. Die effektive Steuereintreibung der Briten, die auch den Anteil der Nizaris, die sie nach ihren eigenen Gesetzen dem Aga Khan schuldeten, einzogen, brachten dem jeweiligen Agha Khan solch einen Reichtum, dass er mit der britischen Kolonialregierung auf gleicher Augenhöhe verkehren und seine Gemeinschaft gut vertreten konnte.
Zur Geschichte bis zu Beginn der Neuzeit siehe Ismailiten.
Siehe auch
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