Nobistor

Nobistor
Pfeiler am Nobistor

Das Nobistor ist ein ehemaliges Stadttor der Stadt Altona zur hamburgischen Vorstadt St. Pauli (bis ins 19. Jahrhundert „Hamburger Berg“ genannt) und heute der Name einer nahegelegenen Straße in Altona-Altstadt.

Die Straße

Das Nobistor markiert heute den westlichen Anfang der Reeperbahn. Auf der Karte von Hamburg und Altona 1890 ist die Straße „Nobistor“ zwischen der damaligen Reichenstraße (Verlängerung der Großen Bergstraße (heute abschnittsweise die Louise-Schroeder-Straße) ) und der Straße Langereihe eingetragen; die Reeperbahn begann nach dieser Karte und auch nach dem Falk-Plan von 1947 [1] erst an der Davidstraße / Wilhelminenstraße (heute Hein-Hoyer-Straße). Am anderen Ende der Reeperbahn befindet sich das Millerntor.

Nach dem Falk-Plan von 1947 gingen zu diesem Zeitpunkt unter Wegfall der Bezeichnung „Langereihe“ die Straßen Nobistor und Reeperbahn unmittelbar ineinander über. Die heutige Straße Nobistor liegt jetzt jedoch etwa 500 Meter weiter westlich auf einem Abschnitt, der damals das östliche Ende der Großen Bergstraße und davor noch die "Reichenstraße" war.

Nach mehreren Umbauten und Verlegungen ist die Straße Nobistor entlang der Hausnummern 2 bis 18 zwischen dem Beatles-Platz und der Holstenstraße mit einer durchgehenden, einheitlichen Gehwegpflasterung überdeckt, die bis zum Bordstein der Reeperbahn reicht und die Häuser sich rein praktisch damit an diesem Straßenzug befinden. Dennoch wurde für diese Häuser die postalische Adresse "Nobistor" beibehalten[2]. Einige aktuelle Stadtpläne zeigen an dieser Stelle unbenommen noch einen baulichen Straßenzug "Nobistor", der sich vor Ort jedoch nicht erkennen lässt.

Das damalige Stadttor

Das Nobistor um 1900, mit Blickrichtung nach Westen bzw. nach Altona
Nobistor (Detail)

Der Name Nobistor stammt von seiner Inschrift „Nobis bene, nemini male“ („Für uns das Gute, niemandem das Böse“). Errichtet wurde es – wie fünf weitere Stadttore – als Ergebnis eines seit 1664 andauernden Grenzstreites mit Hamburg, der erst 1740 mit einem Vergleich endete.

Weil Altona bis zum Ende seiner Selbständigkeit (1938) immer eine „offene Stadt“ war, handelt es sich beim Nobis- wie bei den anderen Stadttoren allerdings nicht um ein vollständiges, gemauertes Bauwerk, sondern es bestand lediglich aus zwei seitlichen Pfeilern, die nachts durch ein einfaches, bewachtes Tor verschlossen wurden. Auf dem Brinckmannschen Stadtplan von 1745 wird es als „Pfohrte“ bezeichnet. Es hatte somit eher symbolischen Charakter, zumal man zwischen den insgesamt sechs nach Hamburg gerichteten Toren die Stadtgrenze ungehindert überschreiten konnte. Deswegen galt in Altona der Spruch „Dat Dor ward us ni tomahkt“ („Die Tore sind uns nie verschlossen“); auch das Stadtwappen zeigt zwar einen – in der Realität nie existierenden – mächtigen, dreitürmigen Torbau, dessen Türflügel (im Unterschied zum Hamburger Wappen) aber weit geöffnet sind.

Zu Neujahr 1861 wurde die Torsperre aufgehoben; die beiden Pfeiler des Nobistores wurden als einzige erhalten, aber wegen des stark zunehmenden Verkehrs zwischen den Nachbarstädten weit an den Straßenrand versetzt. In Blickrichtung Altona steht auf der rechten Seite an einer Nebenspur des Straßenzuges Reeperbahn noch heute (Stand 2011) einer der beiden historischen Pfeiler mit der o.a. Inschrift.

Einzelnachweise

  1. Falk-Plan von 1947
  2. Lageplan des Cafe / Konditorei Möller am Nobistor Nr.4 - "Direkt an der Reeperbahn"
53.559.9561111111111

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