- Nobitz
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Wappen Deutschlandkarte 50.96666666666712.483333333333179Koordinaten: 50° 58′ N, 12° 29′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Altenburger Land Höhe: 179 m ü. NN Fläche: 27,93 km² Einwohner: 3.561 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner je km² Postleitzahl: 04603 Vorwahlen: 03447 / 034494 Kfz-Kennzeichen: ABG Gemeindeschlüssel: 16 0 77 036 Gemeindegliederung: 15 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Bachstraße 1
04603 NobitzWebpräsenz: Bürgermeister: Hendrik Läbe (SPD) Lage der Gemeinde Nobitz im Landkreis Altenburger Land Nobitz ist eine Gemeinde im Landkreis Altenburger Land in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nobitz liegt etwa 1 km östlich der Stadt Altenburg am Rande der Leipziger Tieflandbucht.
Nachbargemeinden
Altenburg Windischleuba Kohren-Sahlis Göhren Langenleuba-Niederhain Saara Ehrenhain Ziegelheim Gemeindegliederung
Datum Orte Einwohnerzahl¹ 1926
189
1950
Münsa (mit Polnischer Hütte)
91
1960
Kotteritz
165
1973
Oberleupten
Priefel
Hauersdorf
Klausa
Garbus73
7
43
374
446. Mai 1993
486
898. März 1994
Ehrenhain
Nirkendorf
Oberarnsdorf
Dippelsdorf815
105
109
57¹ Einwohnerzahl am 21. Juni 2010
Geschichte
Nobitz ist eine slawische Gründung, die Kirche im Dorf Nibodiz wird in einer Zinsurkunde des Zeitzer Bischofs Udo II. aus dem Jahr 1166 erstmalig erwähnt, von 1143 bis 1388 ist ein Adelsgeschlecht von Nab(e)dicz mehrfach urkundlich nachgewiesen. Im 12. und 13. Jahrhundert lag die Lehnsgerechtigkeit bei den Burggrafen von Altenburg, nach deren Aussterben im Jahr 1329 bei den Burggrafen von Leisnig. Von 1400 bis 1623 befand sich das Rittergut Nobitz im Besitz der Familie von der Gabelentz, nach kurzen Besitzerwechseln ab 1742 im Besitz der Familie v. Lindenau. Im Schmalkaldischen Krieg wurde Nobitz 1574 von kaiserlichen Husaren geplündert und gebrandschatzt, ebenso im Dreißigjährigen Krieg 1631 und 1634. Im Jahr der Völkerschlacht 1813 waren 2.800 russische Soldaten in Nobitz einquartiert. Nachdem die alte Kirche am 22. Juli 1819 durch Blitzschlag beschädigt worden war und ohnedies für die Gemeinde zu klein geworden war, wurde sie im Jahr 1822 abgetragen und der Grundstein zu einem neuen Kirchbau gelegt. Nach einer ungewöhnlich langen Bauzeit – so stürzte auf Grund von Projektierungsmängeln der fast fertige Neubau am 18. Oktober 1823 ein – konnte die Kirche erst am 29. September 1829 geweiht werden.[2] Die Orgel wurde 1826 von Christian Friedrich Poppe aus Roda (heute Stadtroda) gebaut. Sie umfasst 26 klingende Stimmen auf zwei Manualen und Pedal, ist aber heute wegen fehlender Wartung unspielbar. Sechs (nach anderen Quellen neun) Register sind aus dem Vorgängerinstrument, das 1746 von Heinrich Gottfried Trost erbaut wurde, in diese Orgel übernommen worden.[3]
Zeit des Nationalsozialismus
Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Lagern der Firma I.G.Schmidt in Kotteritz, Lager Altenburg XIV, Stammlager IV E und F 490 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion und Großbritannien untergebracht, die auf dem Fliegerhorst für die Führung des Luftkriegs arbeiten mussten. Gebeine von Verstorbenen wurden nach Kriegsende auf dem Ehrenfriedhof von Altenburg beigesetzt. Drei ungarische Jüdinnen, die an den unmenschlichen Haftbedingungen verstarben, sind auf dem Nobitzer Friedhof beigesetzt.[4]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
- 1583: ca. 200
- 1633: 186
- 1672: 259
- 1844: 506
- 1880: 626
- 1994: 3920
- 1995: 3944
- 1996: 3911
- 1997: 3948
- 1998: 4039
- 1999: 4037
- 2000: 4006
- 2001: 3921
- 2002: 3901
- 2003: 3880
- 2004: 3858
- 2005: 3789
- 2006: 3748
- 2007: 3682
- 2008: 3640
- 2009: 3582
- 2010: 3561
- Datenquelle: bis 1880 Löbe, ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik
Gemeinderat
Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
- CDU - 3 Sitze (17,9 %)
- DIE LINKE - 1 Sitz (7,9 %)
- SPD - 3 Sitze (16,7 %)
- Frauengruppe - 5 Sitze (28,4 %)
- Feuerwehrverein - 1 Sitz (9,0 %)
- Sportverein 1879 Ehrenhain - 1 Sitz (7,4 %)
- Evang. Christen - 1 Sitz (6,6 %)
- TSV 1876 Nobitz - 1 Sitz (6,2 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 47,0 %.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Nobitz befindet sich der Leipzig-Altenburg Airport. Durch die Gemeinde führt außerdem die Bundesstraße 180. Der nächste Eisenbahnhaltepunkt ist Paditz an der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn. Bis zur Mitte der 1990er Jahre besaß Nobitz einen Bahnhof an der heute stillgelegten Nebenstrecke von Altenburg nach Narsdorf.
Ansässige Unternehmen
Im Ortsteil Kotteritz war die Wollspinnerei Schmidt&Söhne ansässig, die später als Großbetrieb unter dem Namen „VEB Altenburger Wollspinnerei” (ALWO) für die Textilindustrie und den Heimbedarf in der DDR produzierte. Nachdem nach der Wiedervereinigung die Produktion durch immer neue Besitzerwechsel und mehrere Konkurse nahezu zum Erliegen kam, brachte das Jahr 2004 das endgültige Aus für diesen Betrieb.
Seit dem Jahre 2006 fanden in den alten Werkshallen der Wollspinnerei in regelmäßigen Abständen Tanz- und Musikveranstaltungen statt. Nach einer längeren Umbauphase im Sommer 2008 eröffnete im Dezember 2008 in den alten Katakomben im Keller der Wollspinnerei eine neue Tanz- und Veranstaltungsstätte. Der „ALWO-Club“ ist einer der größten Clubs bzw. Discotheken in Ostthüringen.
Im Ortsteil Ehrenhain wurden ab 1990 Busse der Marke Neoplan montiert. Heute ist in Ehrenhain nur noch ein Servicezentrum. Hergestellt werden nun Aufbauten auf Midibus-Fahrgestellen.
Bildung
Nobitz ist Sitz einer Staatlichen Grundschule.
Persönlichkeiten
- Frank Beyer (1932–2006), Filmregisseur
- Michael Buback (* 1945), Chemiker
Literatur
- Martina Zehmisch et al.: Nobitz. Eine Gemeinde im Wandel. E. Rheinhold-Verlag, Altenburg 2009, ISBN 978-3937940588, S. 56.
Weblinks
Commons: Nobitz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ J. und E. Löbe: Geschichte der Kirchen und Schulen des Herzogthums Sachsen-Altenburg, Altenburg 1886, S. 408-420
- ↑ Felix Friedrich, Albrecht Dietl: Orgeln im Altenburger Land, Altenburg 1995, S. 69-73
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 24, ISBN 3-88864-343-0
Städte und Gemeinden im Landkreis Altenburger LandAltenburg | Altkirchen | Dobitschen | Drogen | Fockendorf | Frohnsdorf | Gerstenberg | Göhren | Göllnitz | Göpfersdorf | Gößnitz | Großröda | Haselbach | Heukewalde | Heyersdorf | Jonaswalde | Jückelberg | Kriebitzsch | Langenleuba-Niederhain | Löbichau | Lödla | Lucka | Lumpzig | Mehna | Meuselwitz | Monstab | Nöbdenitz | Nobitz | Ponitz | Posterstein | Rositz | Saara | Schmölln | Starkenberg | Thonhausen | Treben | Vollmershain | Wildenbörten | Windischleuba | Ziegelheim
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