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Noch GmbH & Co. KG Rechtsform GmbH & Co. KG Gründung 1911 Sitz Wangen im Allgäu, Deutschland Leitung Rainer Noch, Geschäftsführer Branche Spielwaren Website www.noch.com Die Noch GmbH & Co. KG mit Sitz in Wangen im Allgäu (eigene Schreibweise: NOCH) ist Hersteller und Importeur von Modellbahnzubehör, speziell für den Landschaftsbau. Sie fertigt Produkte für alle gängigen Baugrößen.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
Der Leipziger Klempnermeister Oswald Noch zog mit seiner Familie nach der Geburt des ersten Sohnes Oswald Erich Noch 1909 nach Glauchau (Sachsen), wo er am 19. Januar 1911 eine Klempnerei übernahm und vergrößerte, aus der sich in den folgenden Jahrzehnten das Modellbauunternehmen Noch entwickelte. Als der Sohn Erich nach erfolgreichem Studium der Elektrotechnik ein kleines Tochterunternehmen der Klempnerei eröffnete und Elektroartikel verkaufte, begann die eigentliche Geschichte des Modellbaus bei Noch.
Zunächst häuften sich vor Weihnachten die Anfragen, ob der Elektriker nicht einige Modelleisenbahnen reparieren könne, woraufhin er damit begann, in seinem Laden Lokomotiven von Märklin zu verkaufen. Als Erich Noch 1936 den Schreinermeister Ernst Hecker kennenlernte, der kleine Häuser für Modellbahnen baute, wurde die Firma Noch zum Modellbahnhersteller.[1]
Bevor die Firma allerdings anfangen konnte, eigene Produkte auf den Markt zu bringen, unterbrach der Zweite Weltkrieg die Pläne. Während Erich Noch in Frankreich kämpfte, ruhte das Geschäft in Glauchau. Als dem Kriegsende begann die Firma, für wohlhabende Kunden individuelle Modelllandschaften aus Gips und Holz herzustellen. Ab 1949 wurden die ersten eigenen Produkte wie Tunnel, Gebäude, aber auch Gleise und sogar Waggons im ersten eigenen Katalog vorgestellt. Doch in der jungen DDR drohte der Firma die Verstaatlichung, und so gaben 1956 Erich Noch und seine Familie ihre Firma in Glauchau auf und flohen in den Westen.[2]
In Maisach bei München war die Familie Noch für lange Zeit damit beschäftigt, die Firma wieder an das Geschäftsniveau der DDR-Zeit heranzuführen. Das Sortiment wurde in weiten Teilen beibehalten; einzig auf die Fertigung von Waggons verzichtete Erich Noch fortan. Hauptverkaufsartikel waren weiterhin Fertiggelände und Sonderanfertigungen. Mit seinen Produkten trat Noch fortan auf der Nürnberger Spielwarenmesse auf und schaffte es in kurzer Zeit wieder zurück in die Erfolgsspur. Erich Noch zog 1961 mit seiner Firma nach Wangen im Allgäu, direkt an die Alpen, wo sie bis heute ihren Sitz hat. Mit dem Umzug in neue Firmengebäude begann auch ein neues Kapitel der Modellbauproduktion. Erich Noch übernahm die Tiefziehtechnik für den Modellbau. Als erste Firma überhaupt fertigte Noch ab 1961 Tunnel durch Tiefziehen.[3]
Nach Jahren des Umzuges und des Neuanfanges kam die Firma nun in ruhigeres Fahrwasser. Das Landschaftssortiment wurde über die Jahre vielfältiger und bediente bald auch Kunden, die ihre Modellbahnanlagen selbst bauen wollten. Neben Grasmatten, Bäumen und den berühmten Ausschmückungsszenen wurde zu diesem Zweck in den 70er Jahren das Terraform-System zum individuellen Gestalten von Tunneln und Bergen vorgestellt. Als die Nachfrage für Fertiggelände in den 80er Jahren zurückging, konnte sich die Firma auf die gleichzeitig steigende Beliebtheit der Terraform-Elemente verlassen. So reagierte Noch immer auf einsetzende Veränderungen und wurde bald zu einem bekannten Namen in der Modellbauwelt.[4]
Mit dem Autorailsystem wurde 1982 eine neuartige Methode vorgestellt, die es ermöglichte, Modellautos über Magneten durch unterirdische Elektrozüge auf der Straße zu bewegen. Vier Jahre später stellte das Unternehmen eine revolutionäre Fertigungsart für Tunnel und Modelle vor, den Hartschaum. Die Genauigkeit war von bisher ungeahnter Qualität und die Tunnelportale sind bis heute Kassenschlager. Auch andere Industriezweige entdeckten die vielfältigen Möglichkeiten des Hartschaums und gaben unter anderem Displays oder Dekorationen aus diesem Material bei Noch in Auftrag.
Nachdem Erich Noch und einige Jahre später dessen Sohn Peter verstarben, übernahm Dr. Rainer Noch 1997, der Urenkel des Firmengründers Oswal Noch, die Leitung der Firma und ließ sie umbauen und erweitern.
Ab 2008 bot Noch die LaserCut-Pflanzen an, und 2010 wurden die ersten LaserCut+-Gebäude auf der Spielwarenmesse vorgestellt.[5]
Produkte
Noch ist der deutsche Distributor für Athearn und KATO. Neben einer großen Palette an Material für den Landschaftsbau sind vor allem Fertiggelände aus Kunststoff das bekannteste Produkt der Firma Noch.
Weblinks
Literatur
- Riesner, Jens: 100 Jahre NOCH; Wangen, Nürnberg; 2011
- Reinold, D.; Rückert, H.(Hrsg.): Handbuch für Modellbahn-Sammler, DDR-H0-Edition; Hilden; 2006
Einzelnachweise
- ↑ Reinold, D.; Rückert, H.(Hrsg.): Handbuch für Modellbahn-Sammler, DDR-H0-Edition; Hilden; 2006
- ↑ Riesner, Jens: 100 Jahre NOCH; Kapitel II Wangen, Nürnberg; 2011
- ↑ Riesner, Jens: 100 Jahre NOCH; Kapitel III; Wangen, Nürnberg; 2011
- ↑ Riesner, Jens: 100 Jahre NOCH; Kapitel IV; Wangen, Nürnberg; 2011
- ↑ http://www.noch.de/de/ueber_uns/firmenchronik_neu.php
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