- Noise Records
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Noise Records war ein deutsches Plattenlabel, das sich auf Heavy Metal konzentrierte.
Die Firma war seit 2001 durch Verkauf ein Unterlabel der Sanctuary Group, einer internationalen Plattenfirma. Sie wurde ebenso wie das Punklabel Aggressive Rockproduktionen von Karl Walterbach gegründet und machte seit den 1980er-Jahren viele auch heute noch bedeutende Rock- und Metal-Bands bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
1981 gründete Karl-Ulrich Walterbach die Independent-Schallplattenfirma Modern Music. In den ersten Jahren wurde ausschließlich Punk deutschsprachiger Gruppen (Slime, Daily Terror, Toxoplasma, Compilation Serie „Soundtracks zum Untergang“) und US-Punk (Black Flag mit Henry Rollins, Hüsker Dü, Misfits, Angry Samoans etc.) veröffentlicht. Durch die enge Zusammenarbeit mit Black Flag und deren Label SST kam Walterbach 1983 auch mit West-Coast-Underground Metal-Bands wie Saint Vitus in Kontakt. Hieraus entwickelte sich dann 1984 das Label Noise Records, das sich zunächst auf europäische Thrash Bands wie Kreator, Tankard und Celtic Frost spezialisierte und dann auch Bands anderer Metal-Stile wie Helloween, Running Wild, Grave Digger und Rage veröffentlichte. In den Anfangstagen gab es eine zweijährige Zusammenarbeit mit dem Metallica-Label Megaforce Records aus New York, von denen man die Thrash Metal Band Overkill lizenzierte und im Gegenzug Grave Digger in den USA über Megaforce veröffentlichen konnte.
Noise Records erfolgreichste Band wurde in den späten 1980er Jahren die Hamburger Speed-Metal-Formation Helloween, deren Keeper of the Seven Keys-Alben weltweit obere Chartpositionen erzielten mit Verkaufszahlen von über 1 Million alleine für das Keeper of the Seven Keys Part 2-Album.
Ein Label-Deal 1990 mit der deutschen EMI für 4 Bands (Helloween, Running Wild, Celtic Frost, V2) war nur kurzlebig, da das Management von Helloween in vertragsbrüchiger Weise die Gruppe direkt bei der englischen EMI unter Vertrag brachte. Der darauffolgende Rechtsstreit wurde von den deutschen Gerichten im Sinne von Noise Records entschieden und nach zweijährigem Rechtsstreit außergerichtlich beigelegt. Im Rahmen des Vergleichs ging dann Helloween eigene Wege.
Durch den Anschluss des Labels T & T Records 1993 als Sublabel von Noise Records verstärkte man sich im melodiösen Bereich (Virgin Steele, Stratovarius, Elegy etc.) und durch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Label „Hellhound Records“ 1994 im Bereich des Doom-Metal.
Die Produktionen von Noise Records fanden durch Vertriebs- und Lizenzveröffentlichungen weltweite Verbreitung (ca. 42 Länder). In den USA und Großbritannien hatte man eigene Büros. Das Label wurde in 2001 an die englische Sanctuary Group verkauft.
Nach der Übernahme durch Universal im August 2007 wurde Sanctuary Records als eigenständiges Label geschlossen.[1] Dies bedeutete gleichzeitig das Ende von Noise Records.
Noise Records-Bands (Auswahl)
Quellen
Weblinks
- Noise Records – Label-Diskografie bei Discogs (englisch)
- Von Anarchie bis Art, Artikel über den Labelgründer Karl Ulrich Walterbach, taz vom 28. August 2004
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