- Nordböhmisch
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Nordböhmische Mundarten des Deutschen wurden im Norden von Böhmen bis zur Vertreibung der Sudetendeutschen nach 1945 gesprochen. Eine Zeit lang leben sie noch bei den über Deutschland und sonst wo zerstreuten Vertriebenen fort. Gänzlich vom Aussterben bedroht ist aber unter diesen Mundarten nur das Schlesische, denn die übrigen werden (zumindest in sehr ähnlicher Form) in den angrenzenden Gegenden Deutschlands gesprochen.
Im einzelnen waren in Nordböhmen vier Dialekte zu unterscheiden:
- Egerländisch - in der Gegend von Karlsbad, verwandt mit dem Oberfränkischen/Oberpfälzischen
- Erzgebirgisch - zwischen Komotau und Teplitz-Schönau, im wesentlichen wie in Deutschland um Annaberg-Buchholz
- Oberlausitzisch - zwischen Tetschen und Gablonz, ähnlich wie in Deutschland um Zittau
- Schlesisch - bei Trautenau, ähnlich wie im Süden des (jetzt zu Polen gehörenden) Niederschlesien
Zu diesen Hauptdialekten gab es Misch-, Übergangs- und Sonderformen, wie unter anderem die Mundarten des Elbtals im Raum Teplitz-Aussig-Tetschen, oder das „Niederländische“ (genannt nach dem so genannten „Niederland“ - das ist die Gegend von Warnsdorf-Rumburg).
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