- Artikulator
-
Artikulatoren sind Geräte zur Simulation der Kiefergelenksbewegung. Dazu werden Gipsmodelle der Zahnbögen des Ober- und Unterkiefers in Okklusion in den Artikulator montiert. Anschließend kann die Bewegung der Kiefer zueinander simuliert werden, was zur Anfertigung von Zahnersatz, Teil- und Totalprothesen oder Schienen unerlässlich ist.
Des Weiteren unterscheidet man sogenannte Non-Arcon und Arcon-Artikulatoren. Bei ersteren ist der Aufbau des Gerätes umgekehrt wie beim menschlichen Kiefer (die Kondylen sind im Artikulatoroberteil montiert), bei letzteren entspricht der Aufbau den menschlichen anatomischen Gegebenheiten des Kiefergelenks. Das hat jedoch keine Auswirkung auf die Funktion, da die Relativbewegung des Unterkiefers zum Oberkiefer bei beiden technischen Ansätzen gleich ist.
Zu unterscheiden sind Mittelwertartikulatoren, teiljustierbare Artikulatoren und Vollwertartikulatoren, sowie Okkludatoren bzw Fixatoren. Occludatoren und Fixatoren zählen zwar ebenfalls zu der Gruppe der Artikulatoren, werden jedoch aufgrund ihrer beschränkten Bewegungsmöglichkeiten nur für einfache Grundarbeiten eingesetzt. Im Grunde unterscheiden sich die verschiedenen Modelle in den Einstellmöglichkeiten, von individueller Justierung des Bennett-Winkels, Gelenkbahnneigung, terminaler Schnarnierachse, Frontzahnführung (Frontzahnführungsteller ist austauschbar, und damit der Gleitwinkel individuell anpassbar), immidiate- und progressive side shift. Okkludatoren werden überwiegend für die Kieferorthopädie eingesetzt und simulieren nur die vertikale Bewegung (Kiefer öffnet und schließt).
Die meisten Mittelwertartikulatoren bieten keine individuellen Einstellungen an, sie sind bereits „mittelwertig“ fixiert. Im Vergleich dazu sind alle zu ermittelnden Werte im Vollwertartikulator frei justierbar.
Mittelwertartikulatoren
Mittelwertartikulatoren sind üblicherweise non-arcon-Geräte mit einem Kondylenmittelpunktsabstand von 10–11 Zentimetern (im Mittelwert meistens 10,5 cm) und einem einsteckbaren Führungsdorn (Inzisalzeiger), der einen Inzisalpunkt mit einem Abstand von ebenfalls 10–11 Zentimetern zu den Kondylenmittelpunkten anzeigt (siehe Bonwill-Dreieck). Die Kauebene wird dabei parallel zur Tischebene und zur Oberkante des Artikulators ausgerichtet, womit diese die Campersche Ebene repräsentiert. Der Winkel zwischen der Verbindungslinie zwischen dem inzisalen Referenzpunkt und den Kondylenmittelpunkten einerseits und der Kauebene bzw. der Camperschen Ebene andererseits (diese Winkel sind Wechselwinkel und damit aufgrund der Parallelität von Kauebene und Camperscher Ebene gleich) repräsentiert damit den Balkwill-Winkel von 20 bis 25°. Damit wird das Modell beim Einartikulieren (Einsetzen in den Artikulator) so ausgerichtet, dass es mit dem Inzisalpunkt an den Referenzdorn angelegt und die Kauebene horizontal (parallel zur Tischplatte) sowie die Medianebene des Modells rechtwinklig zur Kondylenverbindungslinie ausgerichtet ist.
Siehe auch
Wikimedia Foundation.