Notmünze

Notmünze

Als Notmünzen bezeichnet man Münzprägungen, die in Notzeiten von den münzberechtigten Stellen oder bei Mangel von Umlaufmünzen selbst von sonst nicht münzberechtigten Städten oder Privatpersonen ausgegeben worden sind. Notmünzen sind eine Form des Notgeldes.

Berühmte Beispiele sind die „Görtzschen Notdaler“ des schwedischen Königs Karl XII. aus Kupfer und die 1915 u. a. aus Patronenhülsen hergestellten Münzen aus Tabora, der größten Eingeborenensiedlung in Deutsch-Ostafrika.

Während des Ersten Weltkriegs und in den Jahren danach kam es zu zahlreichen Notmünzprägungen, da der beträchtliche Metallbedarf des Militärs, der erhöhte Warenbedarf bei gesteigerten Preisen und das „Verschwinden“ des Hartgeldes im „Sparstrumpf“ die im Umlauf befindliche Hartgeldmenge zurückgehen ließ. Außerdem verstärkte die Außerkurssetzung der Silbermünzen diesen Mangel noch. Aus Mangel an geschulten Arbeitern und Materialmangel heraus duldete die Reichsverwaltung die entsprechenden Notbehelfe von Städten, Fabriken und Kaufhäusern.

Siehe auch: Belagerungsmünze

Literatur

  • Walter Funck: Die Notmünzen der deutschen Gemeinden, Kreise, Länder etc. Verlag Gietl, Regenstauf
  1. Standortkatalog der amtlichen Ausgaben 1916-1921 (Kataloge zu den deutschen Notmünzen; 1). 2000, ISBN 3-924861-40-4.
  2. Variantenkatalog der amtlichen Ausgaben 1916-1921 (Kataloge zu den deutschen Notmünzen; 2). 2001, ISBN 3-924861-41-2.
  • Peter Menzel: Deutsche Notmünzen und sonstige Geldersatzmarken. 1840 bis 2002. Edition Strothotte, Gütersloh 2005
  1. Ausgabeorte Aach bis Myskowo. 2005.
  2. Ausgabeorte Naabck bis Zywiec; unbekannte Ausgabeorte; Marken der Kriegsmarine

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