Ochenbruck

Ochenbruck
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Schwarzenbruck
Schwarzenbruck
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schwarzenbruck hervorgehoben
49.3511.233333333333365Koordinaten: 49° 21′ N, 11° 14′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Höhe: 365 m ü. NN
Fläche: 22,21 km²
Einwohner: 8522 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 384 Einwohner je km²
Postleitzahl: 90592
Vorwahlen: 09128 und 09183 (Lindelburg)
Kfz-Kennzeichen: LAU
Gemeindeschlüssel: 09 5 74 157
Adresse der Gemeindeverwaltung: Regensburger Str. 16
90592 Schwarzenbruck
Webpräsenz:
Erster Bürgermeister: Bernd Ernstberger (SPD)

Schwarzenbruck ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land und liegt im Wald: im Norden erstreckt sich der Lorenzer Reichswald, im Süden der Südliche Reichswald.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ludwig-Donau-Main-Kanal im Schwarzenbrucker Ortsteil Pfeifferhütte

Zur Gemeinde Schwarzenbruck gehören die Ortsteile Schwarzenbruck, Altenthann, Gsteinach, Lindelburg, Ochenbruck, Pfeifferhütte und Rummelsberg sowie der größere Teil der Autobahnraststätte Nürnberg-Feucht (der kleinere Teil gehört zur Gemeinde Wendelstein).

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Winkelhaid, Altdorf bei Nürnberg, Burgthann, Pyrbaum, Feucht und Wendelstein.

Gsteinach, Schwarzenbruck und Ochenbruck liegen im Tal der Schwarzach, Rummelsberg und Altenthann auf einem Höhenrücken nördlich der Schwarzach. Pfeiferhütte liegt am Ludwigskanal, westlich daneben grenzt Lindelburg.

Schwarzenbruck in Zahlen

Ortsteil Einwohner
Altenthann 710
Gsteinach 1.182
Lindelburg 1.165
Ochenbruck 1.534
Pfeifferhütte 566
Rummelsberg/Fröschau/Mauschelhof 820
Schwarzenbruck 2.429

Geschichte

Der Name "Schwarzenbruck" kommt von einer Brücke über die Schwarzach, (heute an der Dürrenhembacher Straße) [1]. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 6. Mai 1025 durch Kaiser Konrad II.. 1367 bestanden in Schwarzenbruck 7 Anwesen, 1732 13 Anwesen. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte Schwarzenbruck wie Ochenbruck kirchlich zu Wendelstein. Das neben der Brücke gelegene Schloß Schwarzenbruck (heute das Petz'sche Schloß) wurde zum ersten Mal 1425 erwähnt [2]. Nachdem es in die Hände des Markgrafen gelangte, kaufte es ihm 1502 die Reichsstadt Nürnberg für den hohen Preis von 16.000 Gulden ab. 1553 wurde es im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört und 1562 wieder aufgebaut [3].

Petzsches Schloss in Schwarzenbruck

1439-41 stellten Ochenbruck und Schwarzenbruck Milizen zur Hussitenabwehr an die Feuchter Oberhauptmannschaft [4]. Im 16. Jahrhundert gab es neben dem Schloß an der Brücke noch eine Mühle und 6 Höfe, 1500 - 1580 zusätzlich einen Eisenhammer. 1883 erbaute Lothar von Faber am Südufer der Schwarzach, gegenüber dem Petz'schen Schloß, das Faber-Schloß im Stil der Neurenaissance.

Schon damals gehörte zu Schwarzenbruck auch Ochenbruck, dessen Name sich ebenfalls auf eine Brücke über die Schwarzach bezieht. Über diese Brücke führte die wichtige Straße von Nürnberg nach Regensburg. Der zugehörige Brückenzoll wurde ab dem 11./12. Jahrhundert von Feucht aus erhoben [5]. Ab 1458 wurde eine Mühle bezeugt, etwas später eine Schankstätte. Die Mahlmühle hatte 1751 5 Gänge und 3 Wasserräder, eine zusätzliche Sägemühle wurde von einem weiteren Wasserrad angetrieben [6].

1504 zogen im Landshuter Erbfolgekrieg 2000 pfälzische Soldaten von Neumarkt heran und brannten die Zollgebäude in Ochenbruck nieder. 1552/53 wurden sie im 2. Markgrafenkrieg erneut zerstört. 1871 bekam Ochenbruck einen Bahnhof an der Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg.

Wie Ochenbruck gehörte auch Gsteinach zu Schwarzenbruck. 1500 entstand hier ein Eisenhammer, später wurden Kugeln hergestellt.

Faberschloss in Schwarzenbruck

Alle drei Ortsteile hatten über den Grundbesitz Nürnberger Bürger enge Bindungen zur Reichsstadt Nürnberg [7].

Zum Ende des 2. Weltkrieges verteidigte sich in Ochenbruck eine SS-Abteilung 3 Tage lang gegen die vorrückenden Amerikaner. Dabei wurden 7 Häuser zerstört und zahlreiche andere beschädigt - es gab aber nur ein Todesopfer (?). In Schwarzenbruck entdeckte ein alliierter Aufklärer eine 30 Mann starke SS-Abteilung; daraufhin kam es am 20. April 1945 zu einem Tieffliegerangriff mit einem Todesopfer und 12 völlig zerstörten Häusern [8].

1971 wurde Schwarzenbruck um Rummelsberg, 1972 um Altenthann, Lindelburg, Altenthann und Pfeifferhütte erweitert. 1984 wurde mit der Bebauung in Ochenbruck am Frauenfeld zwischen Bahnhof und Bundesstraße begonnen.

Eingemeindungen

Ochenbruck und Gsteinach gehören schon seit dem Mittelalter zu Schwarzenbruck.

Die erste Urkunde über Rummelsberg stammte aus dem Jahr 1369, bis Anfang des 20. Jahrhunderts bezeichnete es einen Bauernhof, 1623 wurde ein Herrensitz dazu gebaut. 1903 erwarb der "Landesverein für Innere Mission" das Anwesen. 1907 wurde der Hof Fröschau erworben, 1925 der halbe Mauschelhof. Nach dem 1. Weltkrieg begann eine starke Bautätigkeit. Heute gehören Krankenhäusern, Einrichtungen der Alten- und Jugendhilfe und viele weitere Einrichtungen zu den "Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission e.V."[9].

Altenthann, 1141 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, ging 1504 von den pfälzischen Wittelsbacher an die Reichsstadt Nürnberg über. 1535 erwarb die Nürnberger Patrizierfamilie Grundherr 16 Bauerngüter und nannte sich danach "Grundherr von Altenthann". 1972 wurde Altenthann nach Schwarzenbruck eingemeindet. Ebenso der ehemalige Einzelhof Wallersberg [10].

Das ursprüngliche "Lindelberg" genannte Lindelburg wurde 1295 zum 1. Mal urkundlich erwähnt, eine Burg gab es nie. 1367 lebten hier 7 Bauern, die kirchlich nach Wendelstein gehörten und erst in der Neuzeit dem näheren Oberferrieden zugeordnet wurden. Oberlindelburg zählte 1732 8, Unterlindelburg 10 Anwesen. Alle gehörten sie Nürnberger Grundherren [11].

Pfeifferhütte entstand 1714 aus einer Hütte eines Bettlers an der Straße von Nürnberg nach Regensburg unter Aufsicht der markgräflichen Forstverwaltung. Das Projekt der Errichtung eines Plandorfes im Jahre 1728 wurde nie verwirklicht.

Rummelsberg wurde 1971, Altenthann, Lindelburg , Altenthann und Pfeifferhütte wurden 1972 nach Schwarzenbruck eingemeindet.


Sehenswürdigkeiten

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Schwarzenbruck setzt sich aus 20 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister Bernd Ernstberger zusammen. Zweite Bürgermeisterin ist Gabriele Beer von Bündnis 90/Grünen.

CSU SPD Grüne FWG Gesamt
2008 6 9 4 [14] 1 20 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2008)

Wappen

In Silber eine durchgehende, gemauerte schwarze Brücke mit zwei Jochen, darüber schwebend ein rotes Mühlrad. [15]

Persönlichkeiten

  • Christian Conrad Nopitsch (1759-1838), evangelischer Theologe, Pfarrer zu Altenthann, Verfasser eines Reiseführers über Nürnberg, Fortführer des Will'schen Gelehrtenlexikons; Mitglied des Pegnesischen Blumenordens

Referenzen

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Gemeinde Schwarzenbruck
  2. E. Pfeiffer: Nürnberger Land, Karl Pfeiffer Hersbruck, S. 354
  3. Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 11
  4. Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 14
  5. Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 52
  6. Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 19
  7. Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 22
  8. Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 56
  9. Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 80 f
  10. Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 64 f
  11. Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 73 f
  12. AWO Senioreneinrichtung "Faberschloß"
  13. Die Schwarzachklamm und der Brückkanal bei Schwarzenbruck
  14. GRÜNE Schwarzenbruck
  15. Schwarzenbruck: Wappengeschichte vom HdBG

Literatur

  • Lehmann, Friedrich: Chronik über das Dorf und die Pfarrei Altenthann im kgl. bayer. Landgerichtsbezirk Altdorf in Mittelfranken, nebst geschichtl. Mittheilungen über die Adelig von Grundherr'sche Familie in Nürnberg, 1861
  • Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000

Weblinks


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