- Schwarzenbruck
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Wappen Deutschlandkarte 49.35805555555611.245277777778365Koordinaten: 49° 21′ N, 11° 15′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Nürnberger Land Höhe: 365 m ü. NN Fläche: 22,21 km² Einwohner: 8.355 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 376 Einwohner je km² Postleitzahl: 90592 Vorwahlen: 09128 und 09183 (Lindelburg) Kfz-Kennzeichen: LAU Gemeindeschlüssel: 09 5 74 157 Gemeindegliederung: 11 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Regensburger Str. 16
90592 SchwarzenbruckWebpräsenz: Erster Bürgermeister: Bernd Ernstberger (SPD) Lage der Gemeinde Schwarzenbruck im Landkreis Nürnberger Land Schwarzenbruck ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land und liegt im Wald: im Norden erstreckt sich der Lorenzer Reichswald, im Süden der Südliche Reichswald. Die Stadt war Mitglied der Cittàslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten. Diese Mitgliedschaft wurde zum Jahresende 2010 aufgekündigt.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Gsteinach, Schwarzenbruck und Ochenbruck liegen im Tal der Schwarzach, Rummelsberg und Altenthann auf einem Höhenrücken nördlich der Schwarzach. Pfeiferhütte liegt am Ludwig-Donau-Main-Kanal, westlich daneben grenzt Lindelburg.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Schwarzenbruck hat 11 amtlich benannte Ortsteile[3]:
- Altenthann
- Fröschau
- Gsteinach
- Mauschelhof
- Oberlindelburg
- Ochenbruck
- Pfeifferhütte
- Rummelsberg
- Schwarzenbruck
- Unterlindelburg
- Wallersberg
Zur Gemeinde gehört der größere Teil der Autobahnraststätte Nürnberg-Feucht (der kleinere Teil gehört zur Gemeinde Wendelstein).
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Winkelhaid, Altdorf bei Nürnberg, Burgthann, Pyrbaum, Wendelstein und Feucht.
Schwarzenbruck in Zahlen
Ortsteil Einwohner Altenthann 710 Gsteinach 1.182 Lindelburg 1.165 Ochenbruck 1.534 Pfeifferhütte 566 Rummelsberg/Fröschau/Mauschelhof 820 Schwarzenbruck 2.429 Geschichte
Der Name Schwarzenbruck kommt von einer Brücke über die Schwarzach, (heute an der Dürrenhembacher Straße) [4]. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 6. Mai 1025 durch Kaiser Konrad II.. 1367 bestanden in Schwarzenbruck 7 und 1732 13 Anwesen. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte Schwarzenbruck wie Ochenbruck kirchlich zu Wendelstein.
Das neben der Brücke gelegene Schloss Schwarzenbruck (heute das Petz'sche Schloss) wurde zum ersten Mal 1425 erwähnt [5]. Nachdem es in die Hände des Markgrafen gelangte, kaufte es ihm 1502 die Reichsstadt Nürnberg für den hohen Preis von 16.000 Gulden ab. 1553 wurde es im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört und 1562 wieder aufgebaut [6].
1439-41 stellten Ochenbruck und Schwarzenbruck der Feuchter Oberhauptmannschaft Milizen zur Hussitenabwehr[7]. Im 16. Jahrhundert gab es neben dem Schloss an der Brücke eine Mühle und sechs Höfe, 1500–1580 einen Eisenhammer. 1883 erbaute Lothar von Faber am Südufer der Schwarzach, gegenüber dem Petz'schen Schloss, das Faberschloss im Stil der Neurenaissance.
Schon damals gehörte auch Ochenbruck, dessen Name sich ebenfalls auf eine Brücke über die Schwarzach bezieht, zu Schwarzenbruck, Über diese Brücke führte die wichtige Straße von Nürnberg nach Regensburg. Der Brückenzoll wurde ab dem 11./12. Jahrhundert von Feucht aus erhoben [8]. Ab 1458 wurde eine Mühle bezeugt, etwas später eine Schankstätte. Die Mahlmühle hatte 1751 fünf Gänge und drei Wasserräder; eine zusätzliche Sägemühle wurde von einem weiteren Wasserrad angetrieben [9].
1504 zogen im Landshuter Erbfolgekrieg 2000 pfälzische Soldaten von Neumarkt heran und brannten die Zollgebäude in Ochenbruck nieder. 1552/53 wurden sie im Zweiten Markgrafenkrieg erneut zerstört. 1871 bekam Ochenbruck einen Bahnhof an der Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg.
Wie Ochenbruck gehörte auch Gsteinach zu Schwarzenbruck. 1500 entstand dort ein Eisenhammer, später wurden Kugeln hergestellt.
Alle drei Ortsteile hatten über den Grundbesitz Nürnberger Bürger enge Bindungen zur Reichsstadt Nürnberg [10].
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges verteidigte sich in Ochenbruck eine SS-Abteilung drei Tage lang gegen die vorrückenden Amerikaner. Dabei wurden sieben Häuser zerstört und zahlreiche andere beschädigt; es gab aber nur ein Todesopfer (?). In Schwarzenbruck entdeckte ein alliierter Aufklärer eine 30 Mann starke SS-Abteilung; daraufhin kam es am 20. April 1945 zu einem Tieffliegerangriff mit einem Todesopfer und zwölf völlig zerstörten Häusern [11].
1971 wurde Schwarzenbruck mit Rummelsberg, 1972 mit Altenthann, Lindelburg, Altenthann und Pfeifferhütte erweitert. 1984 wurde mit der Bebauung in Ochenbruck am Frauenfeld zwischen Bahnhof und Bundesstraße begonnen.
Eingemeindungen
Ochenbruck und Gsteinach gehören schon seit dem Mittelalter zu Schwarzenbruck.
Die erste Urkunde über Rummelsberg stammte aus dem Jahr 1369, bis Anfang des 20. Jahrhunderts bezeichnete es einen Bauernhof, 1623 wurde ein Herrensitz dazu gebaut. 1903 erwarb der Landesverein für Innere Mission das Anwesen. 1907 wurde der Hof Fröschau erworben, 1925 der halbe Mauschelhof. Nach dem Ersten Weltkrieg begann eine starke Bautätigkeit. Heute gehören Krankenhäuser, Einrichtungen der Alten- und Jugendhilfe und viele weitere Einrichtungen zu den Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission e. V.[12].
Altenthann, 1141 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, ging 1504 von den pfälzischen Wittelsbachern an die Reichsstadt Nürnberg über. 1535 erwarb die Nürnberger Patrizierfamilie Grundherr 16 Bauerngüter und nannte sich danach Grundherr von Altenthann. 1972 wurde Altenthann nach Schwarzenbruck eingemeindet, ebenso der ehemalige Einzelhof Wallersberg [13].
Das ursprüngliche Lindelberg genannte Lindelburg wurde 1295 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, eine Burg gab es dort nie. 1367 lebten dort sieben Bauern, die kirchlich zu Wendelstein gehörten und erst in der Neuzeit dem näheren Oberferrieden zugeordnet wurden. Oberlindelburg zählte 1732 acht, Unterlindelburg zehn Anwesen. Sie gehörten alle Nürnberger Grundherren [14].
Pfeifferhütte entstand 1714 aus einer Hütte eines Bettlers an der Straße von Nürnberg nach Regensburg unter Aufsicht der markgräflichen Forstverwaltung. Das Projekt eines Plandorfes im Jahre 1728 wurde nie verwirklicht.
Rummelsberg wurde 1971, Altenthann, Lindelburg und Pfeifferhütte wurden 1972 nach Schwarzenbruck eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
- Das Petzsche Schloss, Schlosshof 1–9
- Das Faberschloss [15], Dürrenhembacher Straße 15 – heute Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberger Land e.V.
- Die Schwarzachklamm [16]
- Der Brückkanal und der Ludwig-Donau-Main-Kanal
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Schwarzenbruck setzt sich aus 20 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister Bernd Ernstberger zusammen. Zweite Bürgermeisterin ist Gabriele Beer von Bündnis 90/Grünen.
CSU SPD Grüne FWG Gesamt 2008 6 9 4 [17] 1 20 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 3. März 2008)
Wappen
Blasonierung: In Silber eine durchgehende, gemauerte schwarze Brücke mit zwei Jochen, darüber schwebend ein rotes Mühlrad. [18]
Persönlichkeiten
- Christian Conrad Nopitsch (1759–1838), evangelischer Theologe, Pfarrer zu Altenthann, Verfasser eines Reiseführers über Nürnberg, Fortführer des Will'schen Gelehrtenlexikons; Mitglied des Pegnesischen Blumenordens
Referenzen
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Hersbrucker Zeitung: Cittaslow ist in Schwarzenbruck Geschichte (vom 13. September 2010)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111028/172321&attr=OBJ&val=1439
- ↑ Geschichte der Gemeinde Schwarzenbruck
- ↑ E. Pfeiffer: Nürnberger Land, Karl Pfeiffer Hersbruck, S. 354
- ↑ Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 11
- ↑ Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 14
- ↑ Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 52
- ↑ Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 19
- ↑ Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 22
- ↑ Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 56
- ↑ Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 80 f
- ↑ Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 64 f
- ↑ Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000, S. 73 f
- ↑ AWO Senioreneinrichtung Faberschloss
- ↑ Die Schwarzachklamm und der Brückkanal bei Schwarzenbruck
- ↑ GRÜNE Schwarzenbruck
- ↑ Schwarzenbruck: Wappengeschichte vom HdBG
Literatur
- Lehmann, Friedrich: Chronik über das Dorf und die Pfarrei Altenthann im kgl. bayer. Landgerichtsbezirk Altdorf in Mittelfranken, nebst geschichtl. Mittheilungen über die Adelig von Grundherr’sche Familie in Nürnberg, 1861
- Gemeinde Schwarzenbruck: 975 Jahre Schwarzenbruck, Schwarzenbruck 2000.
Weblinks
Commons: Schwarzenbruck – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Ortsteil Ochenbruck in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte- Bahnhof Ochenbruck im Wandel der Zeit, Bilder Dokumentieren die Veränderungen des Bahnhofes
- Geschichte der ev. Kirche Altenthann in Mittelfranken, Gemeinde Schwarzenbruck, Bayerischer Rundfunk, 21. Oktober 2001
- Gufidaun, Patengemeinde in Südtirol
- Schwarzenbruck: Wappengeschichte vom HdBG
- Schwarzenbruck: Amtliche Statistik des LStDV
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