- Odaliske
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Eine Odaliske (osmanisch اوطه لق Odalık; von oda / اوطه /‚Gemach, Zimmer‘) ist im Wortsinn eine Mitbewohnerin. Im engeren Sinne wurden so Haremsdienerinnen bzw. Kammermädchen bezeichnet, die zum persönlichen Dienst im Harem des Sultan oder anderen hochgestellten Personen des Osmanischen Reiches bestimmt waren. Sie waren Bediente der Sultansfrauen und -konkubinen und unterstanden der Aufsicht der Sultansmutter, der Valide Sultan. Meistens waren es georgische oder tscherkessische Sklavinnen.
Kunst
In der Malerei des Orientalismus des 19. Jahrhunderts war die Darstellung von Odalisken ein gängiges Sujet. Die Odalisken wurden meist unbekleidet oder mit durchscheinenden Schleiern oder Pluderhosen gezeigt, auf Teppichen liegend oder im Bad, und dienten als Projektionsflächen und Fluchtpunkte für durch eine repressive Sexualmoral eingeengte Männerphantasien. Die Darstellungen haben auch häufig Ähnlichkeit mit Bildern der liegenden Venus als einer Idealisierung unerreichbarer Weiblichkeit.
Der estnische Komponist Lepo Sumera schrieb eine Reihe kammermusikalischer Werke unter dem Titel Odaliskid („Odalisken“) (1997/99).
Literatur
- Roswitha Gost: Der Harem. DuMont, Köln 1993, ISBN 3-7701-2808-7.
Weblinks
Commons: Odalisques – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Haremsfrauen und Herrschaft im Osmanischen Reich in seiner Blütezeit - Artikel von Elçin Kürsat-Ahlers
Kategorien:- Kultur (Osmanisches Reich)
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