- Oerlikon FF
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Die Oerlikon FF basierte auf einer 20-mm-Maschinenkanone, welche im Ersten Weltkrieg vom deutschen Ingenieur Reinhold Becker als Becker-Kanone entwickelt wurde. In den späten zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Waffe von Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon zur Bordkanone für Flugzeuge weiterentwickelt. Der Name FF bedeutet „Flügel Fest“, da die Waffe fest im Flügel eingebaut wurde. Sie war eine der ersten 20-mm-Kanonen, die leicht genug waren, um in die Tragflächen von Flugzeugen eingesetzt werden zu können. Die FF-Serie diente vielen 20-mm-Kanonen im Zweiten Weltkrieg als Vorlage, der deutschen MG FF und ihren Varianten, der japanischen Type-99-Kanone sowie den nach dem gleichen Prinzip funktionierenden Fliegerabwehrkanonen.
Die ursprüngliche Konstruktion, welche als FF eingeführt wurde, war eine Kanone mit unverriegeltem Masseverschluss und deshalb in ihrer Leistung beschränkt. Sie feuerte 128 Gramm schwere Geschosse in den Abmessungen 20 × 72 mm mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 600 Meter pro Sekunde (m/s) und einer Kadenz von 520 Schuss pro Minute. Die Waffe wog 24 Kilogramm. Die niedrige Mündungsgeschwindigkeit war von zentraler Bedeutung, so dass die spätere Entwicklung FF L (eine 30 Kilogramm schwere Waffe) 20 × 101-mm-Patronen mit einer Geschwindigkeit von 750 m/s verschoss. Die 39 Kilogramm schwere FF S feuerte Patronen von 20 × 110 mm mit einer Geschwindigkeit von 830 m/s bei einer etwas geringeren Kadenz von 470 Schuss pro Minute. Die originale Waffe wurde seitdem FF F genannt.
Die FF F wurde in Japan als Typ 99-1, die FF L als Typ 99-2 in Lizenz gefertigt.
Hispano-Suiza stellte in Frankreich die FF S als HS.7 sowie in leicht modifizierte Form die HS.9 her, entwickelte aber nach 1930 die später von der französischen, britischen, schweizerischen sowie amerikanischen Armee verwendete Hispano-Suiza HS.404-Serie, einen Gasdrucklader. Dieser und seine in ihrer Leistung verbesserten Nachfolger waren eine der besten 20-mm-Kanonen des Zweiten Weltkrieges.
In Deutschland produzierte die Berliner Ikaria, Gesellschaft für Flugzeugzubehör mbH die FF F mit einer etwas stärkeren 20 × 80 mm-Patrone als MG FF. Später wurde ein Minengeschoss eingeführt, das anstatt einer gefrästen eine dünnere, gepresste Patronenhülse aufwies, womit der Sprengstoffanteil höher wurde. Das Ergebnis war die FF/M, die bis 1941 Standard war. Ende des Jahres 1940 wurden diese Waffen durch die völlig anders gestaltete MG 151/20 ersetzt.
20-mm-Kanonen
Name Patrone Geschoss-
gewichtKadenz Mündungs-
geschwindigkeitWaffen-
gewicht(Gramm) (rpm) (m/s) (kg) Frankreich HS.9 20 × 110RB 122 360–420 830 48 HS.404 20 × 110 130 700 880 60 Deutschland MG FF 20 × 80RB 134 520 600 28 MG FF/M 20 × 80RB 92/115 540/520 700/585 28 MG 151/20 20 × 82 92/115 750–800 800/720 42 Japanisches Heer Type 94 Flexible 20 × 99RB 127 380 675 43 Ho-1 20 × 125 144 400 805 45 Ho-3 20 × 125 144 400 805 45 Ho-5 20 × 94 96 750–850 715 37 Japanische Marine Typ 99-1 20 × 72RB 129 520 525 26 Typ 99-2 20 × 101RB 128 490 750 34 Großbritannien Hispano Mk.II 20 × 110 130 600 880 50 Hispano Mk.V 20 × 110 130 750 840 42 Russland SchWAK 20 × 99R 95 800 750–770 42 Beresin B-20 20 × 99R 95 800 750–770 25
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