Oerlikon Balzers Coating

Oerlikon Balzers Coating
OC Oerlikon Corporation AG[1]
Logo OC Oerlikon
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN CH0000816824
Gründung 1973 / 2000 / 2006
Unternehmenssitz Freienbach, Schweiz
Unternehmensleitung

Uwe Krüger
(CEO)
Vladimir Kuznetsov
(VR-Präsident)

Mitarbeiter 19267 (2006)
Umsatz 2.29 Mrd. CHF (2006)
Branche Anlagenbau
Website

www.oerlikon.com

OC Oerlikon (CI-konform œrlikon, benannt nach dem Ursprungsort Oerlikon) ist ein Technologiekonzern mit Sitz in Freienbach, im Ortsteil Pfäffikon SZ in der Schweiz.

Das Unternehmen geht auf die 1906 gegründete Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon zurück, aus der 1973 die Oerlikon-Bührle Holding entstand, welche nach einer tiefgreifenden Umstrukturierung per Anfang 2000 in Unaxis umfirmiert wurde. 2005 erwarb die österreichische Victory Industrie­beteiligung AG die Aktienmehrheit an Unaxis und leitete einen weiteren Unternehmensumbau ein, der nach Aussen durch die Namensänderung in OC Oerlikon per Anfang September 2006 zur Geltung gebracht wurde. Ende 2006 wurde die Saurer-Gruppe übernommen und in den Konzern integriert.

Die OC Oerlikon umfasst heute die sechs Geschäftsbereiche

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Oerlikon-Bührle

Hauptsitz in Pfäffikon

Hauptartikel: Geschichte der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon und der Oerlikon-Bührle (1906–1999)

Grundlage der OC Oerlikon bildete 1973 die Schaffung der Oerlikon-Bührle Holding AG, die 1980 mit 37'000 Mitarbeitern ihren Zenit erreichte. Anfang der 1980er gehörten zum Konzern bereits die Raumfahrtsparte (seit 1964, innerhalb der Contraves AG gegründet) und die Dünnschicht-/Vakuumtechnologiesparte (seit 1976, durch Übernahme der Balzers AG). Misserfolge zwangen den Konzern 1991 sich auf einzelne Sparten zu konzentrieren, wobei der Entschluss zugunsten des Umbaus in einen Technologiekonzern fiel. Die Konzentration wurde durch die Übernahme der in der Vakuumtechnik tätigen Leybold-Gruppe 1994 vorangetrieben, die mit Balzers zu Balzers & Leybold zusammengeschlossen wurde, dem führenden Unternehmen für Dünnschichttechnologie, dem zukünftigen Kerngeschäft von Oerlikon-Bührle.

Der grösste Einschnitt folgte 1999 mit dem Verkauf diverser Kerngeschäfte und praktisch sämtlicher Beteiligungen an anderen Unternehmen, die nicht mehr zum neuen Geschäftskonzept passten. Der Rüstungsbereich Oerlikon Contraves Defence wurde an die deutsche Rheinmetall DeTec verkauft und firmiert heute als Oerlikon Contraves AG. Die Oerlikon-Bührle Immobilien AG wurde an die Allreal Holding verkauft und firmiert seither als Allreal Generalunternehmung AG. Der Schuh- und Accessoirehersteller Bally wurde an die US-amerikanische Texas Pacific Group verkauft. Im Januar 2000 erfolgte schliesslich die Umbenennung von Oerlikon-Bührle in Unaxis.

Unaxis

Mitte 2000 erwarb Unaxis die Aktienmehrheit an der Halbleiterherstellerin Esec AG. Gegen Ende des Jahres folgte der Verkauf oder die Verselbständigung der Pilatus Flugzeugwerke AG, als letztes Unternehmen, das nicht zum Technologie-Portfolio von Unaxis passte. Im Dezember 2001 trennte sich Unaxis wieder von Leybold Optics, allerdings unter Beibehaltung der Vakuumtechniksparte.

Anfang 2004 wurde innerhalb der Unaxis umstrukturiert und der Konzern in die fünf Geschäftsbereiche Semiconductor Equipment (Halbleiterausrüstungen), Data Storage Solutions (Datenspeicher-Lösungen), Coating Services (Beschichtungstechnologie), Vacuum Solutions (Vakuumlösungen) und Components and Special Systems (Komponenten und Spezialsysteme) gegliedert. Im März 2004 folgte die Komplettübernahme von Esec durch Fusion mit Unaxis. Aufgrund der schlechten Entwicklung der Halbleitersparte der ehemaligen Esec resultierte im Geschäftsjahr 2004 ein Verlust von 372 Million Franken und ein Sturz des Aktienkurses.

Im Juni 2005 wurde vom neuen Unaxis-Mehrheitsaktionär, der österreichischen Victory Industriebeteiligung AG, eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen, an welcher praktisch die komplette Unternehmensführung ausgetauscht wurde. Thomas Limberger wurde dabei neuer CEO von Unaxis. Unter der neuen Unternehmensführung konnte der Verlust im Geschäftsjahr 2005 massiv gesenkt werden, zudem beabsichtigte man vom abstrakten Unternehmensnamen Unaxis wieder fortzukommen und einen der ursprünglich stark etablierten Unternehmensnamen wiederzubeleben.

2006 erwarb der russische Oligarch Viktor Vekselberg eine namhafte Beteiligung am Unternehmen. Im Mai 2006 genehmigte die Generalversammlung den Vorschlag den einstigen Ursprungsort der WO – Oerlikon – wieder zu einem Namensbestandteil zu machen. Die vielfache Interpretierbarkeit des Kürzels OC rief sogleich auch die Rheinmetall auf den Plan, deren Tochter Oerlikon Contraves dasselbe Kürzel hat. Die Umbenennung von Unaxis in Oerlikon – formal OC Oerlikon Corporation AG – erfolgte per Anfang September 2006.

Namensstreitigkeiten

Aufgrund diverser Einsprachen seitens von Rheinmetall und deren Tochterfirmen verzögerte sich die Umbenennung von Unaxis. Bei Verkauf der Oerlikon Contraves im Jahr 1999 hat sich die damalige Oerlikon-Bührle das Recht gesichert, den geschützten Namen Contraves (beispielsweise in Contraves Space) weiterverwenden zu dürfen. Über den Begriff Oerlikon wurden hingegen keine Absprachen getroffen, da es sich um den Namen einer ehemaligen Gemeinde und seit 1934 eines Stadtteils von Zürich handelt. Entsprechend wird der Name mehrere Dutzend Mal von diversen Betrieben verwendet. Aufgrund dieser Ausgangslage nennt sich das Unternehmen «Oerlikon» formaljuristisch OC Oerlikon Corporation und hat nur das neue Oerlikon-Logo als Wortbildmarke schützen lassen. In den Medien kursiert seit Anfang September vor allem die Bezeichnung Unaxis-Oerlikon; erfolgreich im Handelsregister eingetragen wurde die noch nicht operative OC Oerlikon Corporation AG (März 2006) und die Umbenennung der Unaxis Management AG in OC Oerlikon Management AG (Mai 2006).

Im 3. Quartal 2006 wurden alle noch anhängigen Fragen zum Namen beigelegt und im September 2006 erfolgte die amtliche Umbenennung der Unaxis Holding AG durch Namenstausch mit der OC Oerlikon Corporation AG. Im Dezember folgte schliesslich die Umbenennung der Unaxis Schweiz AG (ehemals Esec SA) in Oerlikon Assembly Equipment AG.

Saurer-Übernahme

Der Versuch der Investmentgesellschaft Laxey die Unternehmensführung des Textilmaschinenherstellers Saurer AG an einer ausserordentlichen Generalversammlung auszuwechseln, scheiterte im Vorfeld durch die einerseits negative Medienberichterstattung und schliesslich überraschend durch die Einmischung von Victory sowie der wenige Tage alten OC Oerlikon. Oerlikon übernimmt das komplette Aktienpaket von Laxey, aufgrund der Aktienmehrheit läuft zudem das obligatorische Übernahmeangebot an die übrigen Saurer-Aktionäre.

Besitzverhältnisse

Die Besitzverhältnisse an OC Oerlikon sind, unter anderem wegen grosser Options-Transaktionen, immer wieder starken Änderungen unterworfen. Per 31. Dezember 2007 hielten gemäss Offenlegungsstelle der Schweizer Börse SWX Swiss Exchange und Unternehmensangaben folgende Aktionäre bedeutende Aktien-Anteile: [2][3]

Aktien-Anteil Besitzer Anmerkung
27.57 % Victory Industriebeteiligung AG Victory und Renova neu eine Aktionärs-Gruppe: Anteil zuletzt auf 51.33 % per 9. Mai 2008 erhöht
13.79 % Renova Industries Ltd.
15.62 % Deutsche Bank AG Anteil zuletzt auf 7.25 % per 18. April 2008 reduziert
7.41 % OC Oerlikon
6.26 % Merrill Lynch
29.35 % andere sowie Streubesitz

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag der OC Oerlikon Corporation AG im Handelsregister des Kantons Schwyz
  2. Offenlegungsstelle SWX Swiss Exchange, Bedeutende Aktionäre
  3. OC Oerlikon, Aktionärsstruktur per 31. Dezember 2007

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