Offenbach-Tempelsee

Offenbach-Tempelsee
Wappen Offenbach am Main.svg
Tempelsee
Koordinaten: 50° 5′ N, 8° 47′ O50.0844444444448.7833333333333Koordinaten: 50° 5′ 4″ N, 8° 47′ 0″ O
Einwohner: 4.467 (Dez. 2004)
Postleitzahl: 63071
Vorwahl: 069
Karte

Der Hainbach bei Tempelsee

Tempelsee ist ein Stadtteil der hessischen Großstadt Offenbach am Main. In Tempelsee leben etwa 4467 Menschen (Stand: Dezember 2004).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Stadtteil liegt im Süden Offenbachs und ist im Osten durch den Bürgeler Wald (auch Amerikawäldchen) von Bieber abgegrenzt. Im Süden liegt der Offenbacher Stadtwald und nach Westen grenzt die Carl-Ulrich-Siedlung und der Vorderwald, Tempelsee von dem Stadtteil Rosenhöhe ab. Nach Norden wird Tempelsee durch den Buchhügel begrenzt.

Geschichte

Die katholische Gemeinde St.Konrad in Tempelsee, an der Waldstraße.

Benannt ist der Stadtteil nach einer alten Mühle, die noch bis ins 20. Jahrhundert durch das Wasser des Hainbaches angetrieben wurde. Der See nachdem diese Mühle benannt war, erhielt seinen Namen nicht etwa von einem Tempel, welcher hier gestanden hat, der Begriff leitet sich von „Tümpel“ ab. Seit mindestens 1854 ist diese Mühle überliefert.

In einer Ausgabe der “Flora der Wetterau” von 1799 ist bereits vermerkt: “..im Wald bei der Tempelsee-Mühle hinter Offenbach ..”.[1]

In der Mitte des Stadtteils befindet sich ein kleiner Park mit Weiher. Dies ist ein Überbleibsel eines alten Bergwerkes, welches hier bestanden hat.

Bis in die 1920er Jahre gab es auch eine Industriebahn quer durch Tempelsee. Sie führte von einem Kalksteinbruch auf dem Gelände des inzwischen geschlossenen Tambourbades auf dem Bieberer Berg zunächst entlang des Heusenstammer Weges, um dann quer durch das Amerika-Wäldchen auf den heutigen Brunnenweg zu stoßen, an dem entlang sie bis etwa zur Stadthalle zur Zementfabrik der Offenbacher Portlandzement AG führte. Dieses Werk wurde von der Heidelberger Zement AG übernommen und in den 1920er Jahren wegen erheblicher Überkapazitäten stillgelegt. Da der Kalkabbau im Bruch auf dem späteren Tambourbad damit auch zum Erliegen kam, verschwand die kleine Bahn nach und nach. Nach einem Augenzeugen waren die Reste vor dem Zweiten Weltkrieg noch zu sehen; nach Ende des Krieges war alles verschwunden. Der Bahndamm dieser Bahn ist noch heute am Waldrand am Heusenstammer Weg zu sehen, und wird als Fuß- und Radweg genutzt. Wegen der großen Steigung der diagonal durch das Amerika-Wäldchen führenden Bahnlinie, auch dort sind noch Reste der Trasse als Bahndamm und flacher Einschnitt zu sehen, wurde diese Bahn auch „die Offenbacher Semmering-Bahn“ genannt.

Infrastruktur

Die Stadthalle in Tempelsee

1922 wurde mit dem Bau der Siedlung Tempelsee begonnen. Heute ist der Stadtteil ein Wohngebiet mit den dafür üblichen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und diversen Einkaufsmöglichkeiten. Eine der größten griechisch-orthodoxen Gemeinden in Deutschland hat ihren Sitz in diesem Stadtteil Offenbachs.

Im Stadtteil Tempelsee befindet sich auch die Stadthalle, einer der wichtigsten Veranstaltungsorte in Offenbach am Main.

Verkehr

Der Stadtteil war von 1949 bis 1963 durch die Offenbacher Straßenbahn an die Innenstadt angebunden, von 1963 bis 1967 durch einen Oberleitungsbus, seitdem durch die Stadtbuslinien 101 und 104 der Offenbacher Verkehrsbetriebe

Quellen

  1. Oekonomisch-technische Flora der Wetterau, von Gottfried Gärtner, Bernhard Meyer, Johannes Scherbius

Weblinks

 Commons: Offenbach-Tempelsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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