- Old Maid
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Historische Schwarzer-Peter-Karten Schwarzer Peter ist neben Quartett das am weitesten verbreitete Kartenspiel für Kinder.
Die Redewendung „jemandem den Schwarzen Peter zuschieben“ bedeutet, jemand anderen etwas Unangenehmes tun zu lassen, sodass dieser die Verantwortung tragen muss.[1]
Der Name Schwarzer Peter erinnert möglicherweise an einen Zeitgenossen und Kumpan des Schinderhannes, den Räuber Johann Peter Petri, der auch unter dem Namen „der alte Schwarzpeter“ oder „Schwarzer Peter“ bekannt war.[2]
Das älteste bekannte Schwarzer-Peter-Spiel stammt aus dem Biedermeier um 1830.
Inhaltsverzeichnis
Die Regeln
Schwarzer-Peter-Spiele bestehen meistens aus 31 Karten, nämlich dem Schwarzen Peter und 15 Kartenpaaren. Anstelle von speziellen Spielkarten kann man aber ebenso gut ein Paket traditioneller Karten mit einem Joker verwenden.
Am Spiel können beliebig viele Kinder teilnehmen, zumindest aber zwei. Die Karten werden gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt.
Findet ein Spieler in seinem Blatt ein Paar, d. h. zwei Karten mit demselben Eckzeichen, so legt er diese sofort ab.
Nun beginnt das Kartenziehen: Das jüngste Kind, oder das Kind, das die meisten Karten hält, oder der Spieler links vom Geber zieht nun aus dem Blatt seines linken Nachbarn eine Karte und steckt sie zu seinem Blatt. Kann er mit dieser Karte ein Paar bilden, so legt er dieses ab.
Sodann ist der linke Nachbar an der Reihe und spielt in gleicher Weise. Auf diese Art setzt sich das Spiel solange fort, bis alle Paare abgelegt und einem Spieler als einzige Karte der Schwarze Peter in der Hand bleibt.
Dieser Spieler ist Schwarzer Peter und erhält die vereinbarte Strafe, wie etwa einen schwarzen Punkt auf Stirn, Nase oder Wange.
Old Maid und Vieux Garçon
Der Ursprung von Schwarzer Peter ist wahrscheinlich in Old Maid (engl. Alte Jungfer) bzw. Vieux garçon (franz. Alter Knabe) oder engl. Jackass zu suchen, einem einfachen Glücksspiel, bei dem es darum geht, einen Verlierer zu bestimmen, der die nächste Runde Getränke zu bezahlen hat (vgl. Trinkspiel).
Man verwendet ein Paket zu 32 Blatt französischer Karten und entfernt daraus
- bei Old Maid die Herz-Dame bzw.
- bei Vieux garçon oder Jackass einen Buben,
mischt, lässt abheben und verteilt die Karten gleichmäßig unter den Spielern.
Hat ein Spieler ein oder mehrere Paare, z. B. zwei Siebener oder zwei Könige, so legt er diese offen ab. Hat ein Spieler drei Karten vom gleichen Rang, so darf er zwei davon ablegen.
Die Farben sind ohne Bedeutung.
Gespielt wird wie bei Schwarzer Peter. Der Spieler, der zuletzt mit einer einzelnen Dame bzw. einem einzelnen Buben übrig bleibt, ist die Old Maid bzw. der Vieux garçon oder Jackass, und muss die nächsten Getränke bezahlen.
Quellen:
- Old Maid – Encyclopedia Britannica 1911
- David Parlett: Oxford Dictionary of Card Games, Oxford University Press Oxford New York 1992/96
Namen in anderen Ländern
Italienische Kinder spielen Asinello (Eselchen). In Schweden heißt das Spiel Svarte Petter, in den Niederlanden ist es als Zwarte Piet bekannt. Dies ist dort gleichzeitig der Name des Helfers des heiligen Nikolaus, ähnlich Knecht Ruprecht oder Krampus im deutschsprachigen Raum.
Weitere Bedeutungen
Schwarzer Peter ist der Titel einer Oper von Heinrich Traulsen, Wilhelm Wisser, Walter Lieck und Norbert Schultze nach einem niederländischen Märchen.
Unter dem Namen „Schwarzer Peter“ gibt es auch Bücher, Gedichte, Märchen, ein Musical, Drinks, Kuchen, Torten, Restaurants und Vereine.
Weiters existieren in Deutschland eingetragene Marken für die Markenklassen 30 bis 34 (Obst und Gemüse, Feine Back- und Konditorwaren, Kakao und Kakaoerzeugnisse, Alkoholische Getränke, Biere, Zigaretten, Feinschnitttabak und Pfeifentabak), sowie für Schwarzer Peter Wachs-Schuhcreme vor.
Weblinks
Literatur
- Ernst Probst:Der Schwarze Peter. Ein Räuber im Hunsrück und Odenwald. Mainz, Verlag Ernst Probst, 2005. ISBN 3936326398
Quellen
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