- Olperer Hütte
-
Olpererhütte
DAV Hütte Kategorie IDie neue Olpererhütte im Juli 2008 Lage nordwestlich oberhalb des Schlegeisspeichers im Zamser Grund; Bundesland Tirol, Österreich; Talort: Finkenberg Gebirgsgruppe Zillertaler Alpen Geographische Lage 47° 2′ 32″ N, 11° 41′ 18″ O47.04222222222211.6883333333332389Koordinaten: 47° 2′ 32″ N, 11° 41′ 18″ O Höhenlage 2.389 m ü. A. Besitzer DAV-Sektion Neumarkt in der Oberpfalz Pächter Katharina Daum Erbaut ursprünglicher Bau 1881, Neubau 2007 Hüttentyp Hütte Geöffnet Anfang Juni bis Anfang Oktober Beherbergung 20 Betten, 40 Lager Winterraum 12 Lager (AV-Schloss) Weblink Internetauftritt Hüttenverzeichnis OeAV DAV Die Olpererhütte ist eine Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins (DAV) in den Zillertaler Alpen auf einer Höhe von 2389 Metern im österreichischen Bundesland Tirol. Die Hütte ist eine Station im Verlauf dreier alpiner Höhenwege, dem Zentralalpenweg 02 des Österreichischen Alpenvereins (OeAV), dem Berliner Höhenweg und dem Tiroler Höhenweg. Sie ist nur zu Fuß erreichbar, die Gehzeit für den Aufstieg vom Schlegeisspeicher aus beträgt etwa 90 Minuten.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Hütte liegt am Zillertaler Hauptkamm, westlich oberhalb des Schlegeisspeichers (1800 m). Benachbarte Hütten sind im Osten die direkt am Stausee liegende Neue Dominikushütte, im Südwesten, an Staatsgrenze zu Südtirol, das Pfitscher-Joch-Haus (2277 m), im Westen die Geraer Hütte (2324 m) und im Norden das Friesenberghaus (2498 m).
Geschichte
Die Schutzhütte wurde im Jahr 1881 von der ehemaligen Section Prag des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins (DOeAV) erbaut. Nach der Berliner Hütte von 1879 war sie die zweitälteste Alpenvereinshütte in den Zillertaler Alpen. Ursprünglich hatte sie als Einraumhütte auf dem Dachboden acht Matratzen- und acht Heulager. Im Erdgeschoss stand ein eiserner Kochherd; die Bergsteiger mussten Feuerholz und Lebensmittel zur Selbstversorgung mitbringen.
Am 1. April 1900 wurde sie zusammen mit der seit 1945 durch eine Lawine zerstörten Rifflerhütte für 11.000 Mark an die Sektion Berlin verkauft. Doch schon bald zeigte sich, dass die Kapazität der Olpererhütte auf Grund der immer größer werdenden Besucherzahl nicht mehr ausreichte. Erst 1931 jedoch erfolgte eine grundlegende Erweiterung durch einen Anbau, der eine separate Küche enthielt und weitere Übernachtungsplätze.
Ein neuerlicher Umbau im Jahr 1976 brachte zwar modernere Sanitäranlagen und eine zusätzliche Gaststube, aber beengt blieben die Verhältnisse, besonders für die Pächter der nunmehr bewirtschafteten Hütte, trotzdem. Knapp einer Katastrophe entging die voll belegte Hütte am Abend des 31. Juli 1999, als sich, aufgrund eines lang anhaltenden Unwetters bei hoher Temperatur am Gletschertor des Großen Riepenkees auf 2800 Metern Höhe eine Eis- und Gerölllawine löste, die die Olpererhütte aber nur an einer Hausecke streifte. Einen gewissen überregionalen Ruhm erlangte die langjährige Pächterin der Olpererhütte, Olga Platzer, genannt die Olpererhexe durch ihre Originalität im Umgang mit den Gästen in der oft überfüllten Hütte.
Die neue Hütte
Ende der 1990er Jahre beschloss die Mitgliederversammlung der Sektion Berlin des DAV den Verkauf der Hütte aus finanziellen Erwägungen, weil anstehende Investitionen wegen der Behördenauflagen bezüglich des Umweltschutzes, besonders in der Energieversorgung und der Abwasserreinigung nicht mehr geleistet werden konnten.
2004 gelang es, die Olpererhütte an die Sektion Neumarkt/Oberpfalz zu verkaufen, mit den Ziel einer grundlegenden Sanierung. Doch bald zeigte sich, dass ein kompletter Neubau aufgrund der kritischen Bausubstanz aus den verschiedenen Epochen wirtschaftlicher sei. So beschloss man, die alte Olpererhütte komplett abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Der Abriss war am 28. August 2006 beendet. Die Neugestaltung wurde vom Architekturbüro Diplom-Ingenieur Hermann Kaufmann übernommen, das eine einfache Bauform erarbeitet hat: Die neue Hütte soll mit ihrer schmalen Giebelseite in Richtung Tal weisen, um eine gute Integration in die Umwelt zu ermöglichen. Im Sommer 2007 wurde das Richtfest gefeiert und Ende Juni 2008 eröffnete die Sektion Neumarkt/Oberpfalz die nunmehr fertiggestellte neue Olpererhütte.
Touren
Die Olpererhütte bietet als Stützpunkt für Bergsteiger und Wanderer Übergänge zu benachbarten Hütten und Routen auf viele Gipfel des Zillertaler Hauptkamms.
Übergänge
- Geraer Hütte (über Alpeiner Scharte, 2959 m), ca. 5 Std.
- Friesenberghaus, ca. 2 Std
- Spannagelhaus (über Friesenbergscharte, 2912 m, Klettersteig)
- Gamshütte, ca. 11 Std.
- Furtschaglhaus, ca. 4½ Std.
- Pfitscherjochhaus (Rifugio Passo di Vizze), 6 Std.
Gipfel
- Olperer, 3476 m
- Fußstein, 3381 m
- Schrammacher, 3411 m
- Gefrorene Wandspitze, 3288 m
Weblink
Wikimedia Foundation.