Friesenberghaus

Friesenberghaus

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Friesenberghaus
DAV Hütte Kategorie I
Friesenberghaus
Gebirgsgruppe Zillertaler Alpen
Geographische Lage 47° 4′ 3″ N, 11° 42′ 8″ O47.067511.7022222222222498Koordinaten: 47° 4′ 3″ N, 11° 42′ 8″ O
Höhenlage 2.498 m ü. A.
Friesenberghaus (Tirol)
Friesenberghaus
Besitzer DAV Sektion Berlin
Erbaut 1931
Hüttentyp Hütte
Übliche Öffnungszeiten Mitte Juni bis Ende September, je nach Wetterlage
Beherbergung 24 Betten, 32 Lager
Weblink www.friesenberghaus.at
Hüttenverzeichnis DAV

Das Friesenberghaus ist eine Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins. Sie liegt in den Zillertaler Alpen, im österreichischen Bundesland Tirol, auf einer Höhe von 2498 Metern und ist ein Etappenziel des Berliner Höhenweges. Eigentümer ist die Sektion Berlin des DAV. Seit November 2011 trägt die Hütte das Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entstehung des Friesenberghauses hängt eng zusammen mit der Auseinandersetzung über den Antisemitismus im damaligen Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DOeAV). Nachdem 1921 die Sektion Austria des DuÖAV einen so genannten „Arierparagrafen“ in ihre Satzung aufgenommen hatte, gründeten jüdische und nichtjüdische Mitglieder von Austria aus Protest dagegen die neue Sektion Donauland, die sich trotz andauernder Diffamierungen durch „deutschvölkisch“ organisierte und antisemitische Bergsteiger zur drittgrößten österreichischen Alpenvereinssektion entwickelte. Doch Ende 1924 gelang es der rechtsradikalen Seite, Donauland auf einer außerordentlichen Hauptversammlung aus dem DOeAV mit fadenscheinigen Gründen auszuschließen. Der Widerstand seitens anderer Sektionen war zu dieser Zeit nur noch schwach, lediglich die Sektionen Aachen, Barmen, Berlin, Essen, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Gummersbach, Leipzig, Mainz, Marburg, Zwickau und Gleiwitz (von insgesamt über 300) versuchten, den Ausschluss zu verhindern. Aus Solidarität und zur Unterstützung von Donauland gründeten auch 600 Berliner Bergsteiger einen neuen Verein, der von 1928 bis 1931, zusammen mit Donauland das Friesenberghaus plante und errichtete. 1934 wurde der Berliner Verein von den Nationalsozialisten verboten, nach dem Anschluss Österreichs, 1938, auch Donauland. Das Friesenberghaus wurde danach von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt. Nach 1945 wurde es vollständig ausgeplündert. Die wenigen Holocaust-Überlebenden der Sektion Donauland vermochten nicht, das Haus wieder instand zu setzen und zu unterhalten, so wurde es schließlich 1968 der Sektion Berlin übereignet. 2003 wurde es nach grundlegender Sanierung und Erweiterung zu einer internationalen Begegnungsstätte gegen Intoleranz und Hass.[2] [3]

Zustieg

Die Hütte liegt knapp 700 Höhenmeter nördlich oberhalb des Schlegeisspeichers im Zamser Grund. Von dort ist sie über den Weg Nr. 532, der an der Neuen Dominikushütte beginnt in einer Gehzeit von etwa drei Stunden zu erreichen.

Übergänge

Gipfeltouren

In unmittelbarer Nähe des Friesenberghauses gibt es einen Klettergarten.

Literatur und Karten

Einzelnachweise

  1. Internetseite der Sektion Berlin des DAV (Abruf 4. November 2011)
  2. Helmuth Zebhauser: Zeit des Ungeists, die Ächtung „volksfremder“ Bergsteiger zwischen 1920 und 1945, Rückblicke auf das dunkelste Kapitel der Alpenvereinsgeschichte in: Alpenvereinsjahrbuch Berg 2003, München, Innsbruck, Bozen 2003, ISBN 3-928777-91-2, S. 236 ff.
  3. Faltblatt der Sektion Berlin zum Friesenberghaus

Weblinks

 Commons: Friesenberghaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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