- Olympische Winterspiele 1976/Eishockey
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Die Olympischen Winterspiele 1976 sollten ursprünglich in Denver im Bundesstaat Colorado in den USA stattfinden. Doch aufgrund starker Widerstände in der Bevölkerung gegen die zu erwartenden hohen Kosten der Winterolympiade wurden die Spiele von der Stadt Denver an das IOC zurückgegeben. Als Ersatz sprang nun Innsbruck in Österreich ein, das bereits zwölf Jahre zuvor Austragungsort von Olympischen Winterspielen gewesen war. Demzufolge fand auch das Olympische Eishockeyturnier in Innsbruck statt. Die Eishockey-Spiele wurden im Zeitraum vom 2. bis 14. Februar ausgetragen. 12 Mannschaften nahmen an diesem Turnier teil.
Teilnahmeberechtigt waren die sechs Mannschaften der A-Gruppe der Eishockey-Weltmeisterschaft 1975 sowie die besten vier Teams der B-Gruppe und der Sieger der C-Gruppe. Dazu kam Österreich als Gastgeber. Allerdings verzichteten mit Schweden (A-Gruppen-Dritter), der DDR (B-Gruppensieger) und Norwegen (C-Gruppen-Sieger) gleich drei teilnahmeberechtigte Mannschaften auf ihre Mitwirkung. Für diese Teams rückten Rumänien (B-Gruppen-Fünfter), Japan (B-Gruppen-Sechster) und Bulgarien (C-Gruppen-Zweiter) nach.
Das Turnier startete wie die Olympischen Turniere zuvor mit einer Ausscheidungsrunde. Die Paarungen wurden dabei anhand einer Setzliste zusammengestellt, die sich an den Platzierungen der WM 1975 orientierte.
Souveräner Turniersieger wurde die UdSSR, die ihre fünfte Goldmedaille gewann, vor der Tschechoslowakei. Sensationeller Gewinner der Bronzemedaille wurde die BR-Deutschland, die aufgrund des besseren Torquotienten in den direkten Vergleichen untereinander gegenüber den punktgleichen Teams aus Finnland und den USA erfolgreich war.
Das Turnier wurde von einem Dopingfall überschattet. Der tschechoslowakische Spieler František Pospíšil wurde nach dem Spiel gegen Polen der Einnahme des auf dem Index stehenden Mittels Codein überführt. Das Spiel wurde für die tschechoslowakische Mannschaft mit 0:2 Punkten und 0:1 Toren gewertet. Für Gegner Polen galt jedoch weiterhin das tatsächliche Endergebnis von 1:7.
Inhaltsverzeichnis
Medaillen
Platz Land Spieler 1 URS Boris Alexandrow, Sergei Babinow, Waleri Charlamow, Alexander Gussew, Alexander Jakuschew, Sergei Kapustin, Juri Ljapkin, Wladimir Lutschenko, Alexander Malzew, Boris Michailow, Wladimir Petrow, Wladimir Schadrin, Wiktor Schalimow, Wiktor Schluktow, Alexander Sidelnikow, Wladislaw Tretjak, Waleri Wassiljew, Gennadi Zygankow 2 TCH Josef Augusta, Jiří Bubla, Milan Chalupa, Jiří Crha, Miroslav Dvořák, Bohuslav Ebermann, Ivan Hlinka, Jiří Holeček, Jiří Holík, Milan Kajkl, Oldřich Macháč, Vladimír Martinec, Eduard Novák, Jiří Novák, Milan Nový, František Pospíšil, Jaroslav Pouzar, Bohuslav Šťastný 3 BRD Lorenz Funk, Ernst Köpf, Alois Schloder, Rudolf Thanner, Josef Völk, Anton Kehle, Erich Kühnhackl, Rainer Philipp, Klaus Auhuber, Ignaz Berndaner, Wolfgang Boos, Martin Hinterstocker, Udo Kiessling, Walter Köberle, Stefan Metz, Franz Reindl, Ferenc Vozar, Erich Weishaupt Olympisches Eishockeyturnier der Herren
Ausscheidungsrunde
2. Februar 1976 Polen – Rumänien 7:4 (1:2,3:2,3:0) Tschechoslowakei – Bulgarien 14:1 (3:0,6:1,5:0) BR Deutschland – Schweiz 5:1 (1:0,2:0,2:1) 3. Februar 1976 Finnland – Japan 11:2 (0:1,4:0,7:1) USA – Jugoslawien 8:4 (2:1,4:1,2:2) Österreich – UdSSR 3:16 (0:4,2:8,1:4) Platzierungsrunde um die Plätze 7-12 (B-Gruppe)
Abschlusstabelle
Finalrunde um die Plätze 1-6 (A-Gruppe)
1) wegen Dopings für die Tschechoslowakei mit 0:2 Punkten und 0:1 Toren gewertet
Abschlusstabelle
Endstand des Turniers
RF Team 1 UdSSR 2 Tschechoslowakei 3 BR Deutschland 4 Finnland 5 USA 6 Polen 7 Rumänien 8 Österreich 9 Japan 10 Jugoslawien 11 Schweiz 12 Bulgarien Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen 1976Biathlon | Bob | Eishockey | Eiskunstlauf | Eisschnelllauf | Rennrodeln | Ski Alpin | Ski Nordisch
Alle Olympiasieger im Eishockey
Antwerpen 1920 (Sommerspiele) | Chamonix 1924 | St. Moritz 1928 | Lake Placid 1932 | Garmisch-Partenkirchen 1936 | St. Moritz 1948 | Oslo 1952 | Cortina d'Ampezzo 1956 | Squaw Valley 1960 | Innsbruck 1964 | Grenoble 1968 | Sapporo 1972 | Innsbruck 1976 | Lake Placid 1980 | Sarajevo 1984 | Calgary 1988 | Albertville 1992 | Lillehammer 1994 | Nagano 1998 | Salt Lake City 2002 | Turin 2006 | Vancouver 2010Lillehammer 1994 | Nagano 1998 | Salt Lake City 2002 | Turin 2006 | Vancouver 2010
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