Ortlieb (Patrizier)

Ortlieb (Patrizier)
Das Wappen der Ortlieb

Die Ortlieb waren eine der ältesten Patrizierfamilien der Reichsstadt Nürnberg, erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1260. Sie waren ab 1332 bis 1442 im "Inneren Rat" vertreten und gehörten nach dem "Tanzstatut" zu den alten ratsfähigen Geschlechtern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Herkunft der Ortlieb ist unklar. Sie müssen jedoch schon früh zu Reichtum gekommen sein, da sie bereits 1332 im Rat vertreten waren und um 1406/7, zusammen mit den Stromer von Reichenbach, die zweite Stromersche Handelsgesellschaft aufbauten. Die Hussitenkriege, der Wirtschaftskrieg Sigismunds gegen Venedig, Verluste in London und Kopenhagen und die enormen Veruntreuungen Hans Ortlieb führten um 1430 zum Konkurs der Gesellschaft. 1427 hat die Familie das Nassauer Haus erworben, einen sogenannten Geschlechterturm in der Nürnberger Altstadt. 1431 liehen sie König Sigismund 1500 Gulden. Dieser gab dabei seine Krone als Pfand. In diesem Zusammenhang ließen die Ortlieb die Steinbalustrade ihres Wohnturmes mit dem Wappen des Kaisers, des Papstes, der sieben Kurfürsten und der Reichsstadt Nürnberg schmücken [1]. 1478 ist das Geschlecht erloschen.

Nassauer Haus, im 15. Jahrhundert von den Ortliebs erworben

Ehemalige Besitzungen

  • 1329–???? Reutles (mit den Ebner)
  • ????–1350 die Königsmühle an der Gründlach
  • vor 1376 Weiherhaus bei Feucht
  • 1428–1448 die Mühle in Nürnberg-Doos (später Herrensitz Kernstein)

Wappen

Mit Silber und Rot im Gegen-Lindenblattschnitt schräggeteilt.

Bekannte Familienmitglieder

  • Hans Ortlieb, Ratsherr
  • Heinrich Ortlieb, Ratsherr

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jahn, C. Historische Meile Nürnberg. Nürnberg: Germanisches Nationalmuseum, o.J.

Literatur

  • Christoph von Imhoff (Hrsg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. Nürnberg: Hofmann, 1984, 425 S., ISBN 3-87191-088-0; 2., erg. u. erw. Auflage, 1989, 459 S.; Neuauflage: Edelmann GmbH Buchhandlung, Oktober 2000.
  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).

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