- Osamu Dazai
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Dazai Osamu (jap. 太宰 治; * 19. Juni 1909 in Kanagi (heute: Goshogawara), Präfektur Aomori; † 13. Juni 1948 in Tokio), eigentlich Tsushima Shūji (津島 修治), war ein japanischer Schriftsteller.
Leben
Dazai wurde als zehntes von elf Kindern geboren. Sein Vater war ein wohlhabender Landbesitzer und erfolgreicher Politiker. An der Universität in Tokio studierte Dazai französische Literatur (1930-35). Sein Ehrgeiz galt weniger dem akademischem Erfolg und so begann er seine Zeit mehr und mehr mit Schreiben zu verbringen, schloss sich kurzzeitig einer marxistischen Bewegung an und brach das Studium schließlich ab.
Ein einschneidendes Erlebnis in seiner Jugend war der Freitod seines Idols Akutagawa Ryūnosuke im Jahr 1927. 1933 veröffentlichte er die ersten Kurzgeschichten und nahm das Pseudonym „Dazai Osamu“ an. Er fand erst als Schüler von Ibuse Masuji ab 1935 allgemeine Anerkennung. In den Jahren 1928 bis 1935 beging er drei Selbstmordversuche. 1928 versuchte er sich mit einer Überdosis Schlafmitteln das Leben zu nehmen, 1930 verbündete er sich mit der 19-jährigen Kellnerin Shimeko, beide wollten zusammen ins Wasser gehen: das Mädchen starb, Dazai überlebte und musste sich vor der Polizei verantworten und schließlich misslang ihm 1935 der Versuch, sich zu erhängen. 3 Wochen nach seinem letzten gescheiterten Suizidversuch bekam er eine Blindarmentzündung und musste operiert werden. Durch die Behandlung im Krankenhaus wurde Dazai abhängig von Schmerzmitteln. Über ein Jahr kämpfte er gegen die Sucht an und wurde im Oktober 1936 schließlich in eine Anstalt gebracht, in der er sich für einen kalten Entzug entschloss. Diese Behandlung dauerte über einen Monat, in dieser Zeit betrog ihn seine erste Frau Oyama Hatsuyo (小山初代) mit einem engen Freund. Als Dazai von der Affäre erfuhr, beantragte er die Scheidung und heiratete 1939 Ishihara Michiko (石原 美知子). 1941 gebar sie Dazais Tochter Sonoko. Als Japan in den 2. Weltkrieg eintrat wurde Dazai aufgrund eines Brustkorbleidens nicht eingezogen. Während der Kriegsjahre war sein Schaffen sehr gebremst, nicht zuletzt wegen der stärker werdenden Zensur. Sein Haus wurde mehrmals bombardiert. 1944 wurde Dazais Sohn Masaki geboren und 1947 seine zweite Tochter Satoko (später Yūko (佑子)). Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich sein Schreibstil und spiegelte vermehrt die Probleme, Rebellionen und selbstmörderischen Gedanken seiner Jugend wider.
Am 13. Juni 1948 ertränkte sich Dazai mit Yamazaki Tomie (山崎 富栄). Am 19. Juni, seinem 39. Geburtstag, wurde seine Leiche geborgen. Er hinterließ einen nicht vollendeten Roman (Good-bye).
Seine Tochter Yūko Tsushima wurde ebenfalls Autorin und veröffentlichte ihre erste Geschichte 1969.
Werke (Auswahl)
- Gyakkō (逆行, „Rückwärtsgang“), 1935
- Bannen (晩年, „Letzte Jahre“), 1936, Kurzgeschichtensammlung
- Hashire Merosu (走れメロス, „Lauf, Melos, lauf!“), 1940
- Shayō (斜陽), 1947, dt. Die sinkende Sonne, 1958
- Biyon no tsuma (ヴィヨンの妻), 1947, dt. Villons Ehefrau, 1975
- Ningen shikakku (人間失格), 1948, dt. Gezeichnet
Weblinks
- Literatur von und über Dazai Osamu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Japanischen. Dazai ist hier somit der Familienname, Osamu ist der Eigenname. Personendaten NAME Dazai, Osamu ALTERNATIVNAMEN 太宰 治 (japanisch); 津島 修治 (eigentlicher Name, japanisch); Tsushima Shūji (eigentlicher Name) KURZBESCHREIBUNG japanischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 19. Juni 1909 GEBURTSORT Kanagi (heute: Goshogawara) STERBEDATUM 3. Juni 1948 STERBEORT Tokyo
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