- Otto Schramm
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Der Gastronom Otto Schramm (* 25. Oktober 1845 in Wilmersdorf (heute zu Berlin); † 12. Oktober 1902, ebendort) gilt als Begründer des legendären Seebades Wilmersdorf.
Schramm war ein Sohn eines sogenannten Wilmersdorfer Millionenbauern, die in den 1870er Jahren zu erheblichem Reichtum kamen, als Investoren, Spekulanten und die Eisenbahn in großem Stil Land am Rand der sich rasant entwickelnden Metropole Berlin aufkauften. Schramm erkannte als einer der ersten das Potenzial von Freizeit- und Vergnügungseinrichtungen, das sich den Gemeinden in der Randlage der Stadt in der Gründerzeit bot.
Mit einem Teil des Millionenvermögens erwarb er 1879 einen Abschnitt des ehemaligen Wilmersdorfer Sees und baute am Südufer eine Badeanstalt und den berühmten Tanzpalast Schramm. „Gehn wir zu Schramm“ wurde zu einem Geflügelten Wort der vergnügungssüchtigen Berliner.
Auf dem ab 1915 zugeschütteten Gelände des Sees befinden sich heute Sportplätze, die zum Volkspark Wilmersdorf gehören. Badeanstalt und Tanzpalast wurden durch den Schrammblock ersetzt, einer großen und in ihrer Entstehungszeit in den 1920er Jahren hochmodernen Wohnanlage mit einer der ersten Tiefgaragen. Die Westseite des Wohnblocks verläuft entlang der Schrammstraße, die seit 1885 den Namen des Gastwirts trägt.
Die Grabstätte Otto Schramms befindet sich auf dem Friedhof Wilmersdorf, der zwischen dem Fennsee und der Berliner Straße nur wenige Meter von Schramms ehemaligem Seebad entfernt liegt.
Literatur
- Max Kretzer: Der Millionenbauer. 2 Bände, Leipzig 1891 (auch als Theaterstück 1891). Der Roman handelt nicht von Schramm, sondern entwirft den Konflikt einer Liebesliaison Millionenkind-Adel.
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