Fennsee (Wilmersdorf)

Fennsee (Wilmersdorf)
Fennsee, Südufer

Der Fennsee mit einer Fläche von rund 22.000 m² liegt im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf nahe der Straße „Wilhelmsaue“, dem ehemaligen Ortskern von Alt-Wilmersdorf. Der See setzt die Nebenrinne der Glazialen Rinne der Grunewaldseenkette nach Osten fort, die zwischen dem Hubertussee und dem Fennsee für rund 2200 Meter durch den Stadtring, durch bebautes Gebiet, verschiedene Sporteinrichtungen und durch das Sommerbad Wilmersdorf unterbrochen ist. Die eiszeitliche Nebenrinne verläuft vom Rathaus Schöneberg nach Westen über den Volkspark Wilmersdorf bis zum Herthasee und trifft am Koenigssee senkrecht auf die Grunewaldrinne.

Inhaltsverzeichnis

Lage in Wilmersdorf

Teile des Fennsees und Volksparks

Der See, mit dem der Volkspark Wilmersdorf im Westen beginnt, hat eine langgestreckte, schlauchartige Form mit rund 650 Metern Länge bei rund 35 Metern Breite und erstreckt sich von der Stadtautobahn bis zum Dreieck Blissestraße /Mecklenburgische Straße /Uhlandstraße. Auf ungefähr halber Strecke wird der Fennsee von der Barstraße beziehungsweise Barbrücke überquert. In östliche Richtung bildet er das letzte Gewässer der Nebenrinne – bis zum Rathaus Schöneberg verweisen nur mehr die Senken der angelegten Parks auf die eiszeitlich geformte geologische Struktur. Bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein schloss sich zwischen Mecklenburgische Straße und Bundesallee der bei den Berlinern als Ausflugsziel beliebte Wilmersdorfer See, das „Seebad Wilmersdorf“, mit dem berühmten „Tanzpalast Schramm“ an, der ab 1915 zugeschüttet und zu einem Teil des Volksparks umgestaltet wurde.

Vogelhaus am Fennsee

Der Fennsee ist rundum von einem Uferweg umschlossen. Das für Berliner Verhältnisse in Teilen recht steile Ufer ist im südlichen Bereich als schmaler Parkstreifen angelegt. Am Nordufer folgt im westlichen Teil unmittelbar neben dem Fußweg der Gemeinde-Friedhof Wilmersdorf von 1886 mit vielen Berliner Ehrengräbern; auch der ehemalige Bauer und spätere Großgastronom Otto Schramm (1845–1902), der Gründer des „Seebades“, liegt hier begraben. In architektonischer Hinsicht beeindruckt das Krematorium, das der Stadtbaurat Otto Herrnring federführend zwischen 1919 und 1922 als klassizistischen Kuppelbau mit einer Urnenhalle errichtet hat.

Hohe Schadstoffbelastung

Zählt der Halensee bereits zu den besonders belasteten Berliner Gewässern, nimmt der Fennsee laut Umweltstadträtin Martina Schmiedhofer im Vergleich „die Abwässer der dreifachen Fläche … auf. … Nicht zuletzt die starke Verschattung und die gewaltigen Laubmassen, die durch den dichten Bestand jeden Herbst in den See eingebracht werden, haben mit zu der schlechten Wasserqualität des Sees beigetragen. … Jeden Sommer steht er vor dem Kollaps und kann durch Schwefelwasserstoffbildung (Geruch) zur Naherholung nur noch eingeschränkt genutzt werden.“ Drastischer formulieren die Anwohner: „Der See stinkt“!

Fennsee

Nach Absenkungen des Grundwasserspiegels im Berliner Urstromtal erhält der ursprünglich grundwassergespeiste See keine ausreichende Frischwasserzufuhr mehr. Er ist wegen der zu großen Entfernung auch nicht an das Pumpsystem der Grunewaldseenkette angeschlossen, die diese Seen mit Havelwasser versorgt. Für die zugeführten Regenwasser und Straßenabwässer besteht kein Abfluss. Dennoch dient der Fennsee traditionell als Vorfluter für die Straßenentwässerung. Im Jahr 2003 beschloss der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität (Zitat) :

Im November 2003 beauftragte die Bezirksverordnetenversammlung das Bezirksamt, zur Sanierung des Fennsees über die Senatsverwaltung Fördermittel aus dem UEP-Programm der EU zu beantragen.

Siehe auch

Weblinks, Quellen

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