Ottobono Fieschi

Ottobono Fieschi
Wappen von Hadrian V.

Hadrian V. (* um 1205 in Genua; † 18. August 1276 in Viterbo) hieß mit bürgerlichem Namen Ottobono Fieschi dei Conti di Lavagna, Graf von Lavagna und war im Jahr 1276 für 38 Tage Papst.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Frühes Leben

Obwohl Ottobono Fieschi in Genua geboren wurde, entstammte er doch dem Adelsgeschlecht der Lavagna. Diese Wurzeln bedeuteten, dass er ein Neffe von Papst Innozenz IV. war. Dieser entsandte ihn zwecks diplomatischer Beziehungen nach Reims, Paris und Parma, und ernannte ihn 1251 zum Kardinaldiakon von S. Adriano.

Es war Clemens IV. der Fieschi 1265 im Rang eines Legaten nach England entsandte. Zu seinen Hauptaufgaben zählte unter anderem das Organisieren eines neuen Kreuzzuges, sowie das Beilegen von Streitigkeiten zwischen Heinrich III. und einigen Baronen. 1269 bewegte er den englischen Kronprinzen Eduard Longshanks dazu, sich dem Siebten Kreuzzug anzuschließen. Nach seiner Rückkehr nach Rom, im Juni 1268, avancierte Fieschi rasch zu einem der angesehensten Mitglieder der Kurie, der das Haus Anjou in Italien maßgeblich unterstützte.

Pontifikat

Das Konklave im Juli 1276 erwies sich als recht mühselig, da kein Nachfolger für Innozenz V. gefunden werden konnte. Es war Karl von Anjou, der in seiner Funktion als Senator von Rom an die Konklaveregelung des Zweiten Konzils von Lyon erinnerte, und die Leitung des Konklaves übernahm. Er isolierte daraufhin die Kardinäle von der Außenwelt, und reduzierte deren Verpflegung. Erst, als die glühende Hitze des Sommers unter den Kardinälen ihre Opfer forderte – viele brachen erschöpft zusammen – fiel die Wahl am 11. Juli auf Kardinal Fieschi, nun Papst Hadrian V.

Weil er als Kardinaldiakon keine Priesterweihe erhalten hatte, hob Hadrian die Konklaveordnung Gregors X. auf. Es sollte seine einzige schriftlich fixierte Amtshandlung sein, die heute noch nachweisbar ist. Bereits einen Monat nach seiner Wahl, bevor er die Weihen empfangen konnte, verstarb er am 18. August an einem Hitzeschlag bei Viterbo.

Beigesetzt wurde er in San Francesco in Viterbo; heute erinnert ein Grabmal des Florentiner Bildhauers Arnolfo di Cambio an den Papst, der nicht unumstritten war. So soll ihm Dante Alighieri später die Sünde der Habgier vorgeworfen haben. (Purg 19,88-145)

Quellen


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