Hadrian V.

Hadrian V.

Hadrian V. (* um 1215[1] in Genua; † 18. August 1276 in Viterbo) hieß mit bürgerlichem Namen Ottobono Fieschi dei Conti di Lavagna, Graf von Lavagna und war im Jahr 1276 für 38 Tage Papst.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frühes Leben

Obwohl Ottobono Fieschi in Genua geboren wurde, entstammte er doch dem Adelsgeschlecht der Lavagna und war, infolge dieser Abstammung, ein Neffe von Papst Innozenz IV.. Dieser entsandte ihn zwecks diplomatischer Beziehungen nach Reims, Paris und Parma, und ernannte ihn 1251 oder 1252 zum Kardinaldiakon von S. Adriano. Seit 1262 war er auch Erzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore.[2]

Es war Clemens IV., der Fieschi 1265 im Rang eines Legaten nach England entsandte. Zu seinen Hauptaufgaben zählte unter anderem, einen neuen Kreuzzug zu organisieren sowie Streitigkeiten zwischen Heinrich III. und einigen Baronen beizulegen. 1268 bewog er den englischen Kronprinzen Eduard Longshanks dazu, sich dem Siebten Kreuzzug anzuschließen. Nach seiner Rückkehr nach Rom, im Juni 1268, avancierte Fieschi rasch zu einem der angesehensten Mitglieder der Kurie, der das Haus Anjou in Italien maßgeblich unterstützte.

Pontifikat

Das Konklave im Juli 1276 erwies sich als recht mühselig, da kein Nachfolger für Innozenz V. gefunden werden konnte. Es war Karl von Anjou, der in seiner Funktion als Senator von Rom an die Konklaveregelung des Zweiten Konzils von Lyon erinnerte und die Leitung des Konklaves übernahm. Er isolierte daraufhin die Kardinäle von der Außenwelt und reduzierte deren Verpflegung. Erst als die glühende Hitze des Sommers unter den Kardinälen ihre Opfer forderte – viele brachen erschöpft zusammen –, fiel die Wahl am 11. Juli auf Kardinal Fieschi, nun Papst Hadrian V.

Weil er als Kardinaldiakon keine Priesterweihe erhalten hatte, hob Hadrian die Konklaveordnung Gregors X. auf. Es sollte seine einzige schriftlich fixierte Amtshandlung sein, die heute noch nachweisbar ist.

Tod

Bereits einen Monat nach seiner Wahl, noch bevor er die Weihen empfangen konnte, starb er am 18. August an einem Hitzeschlag bei Viterbo.

Beigesetzt wurde er in San Francesco in Viterbo. Heute erinnert ein Grabmal des Florentiner Bildhauers Arnolfo di Cambio an den Papst. Hadrian V. war nicht unumstritten.

Literatur

  • Ludovico Gatto: Adriano V. In: Massimo Bray (Hrsg.): Enciclopedia dei Papi, Istituto della Enciclopedia Italiana, Band 2  (Niccolò I, santo, Sisto IV), Rom 2000, OCLC 313581688 (italienisch)
  • Reclams Lexikon der Päpste, Seiten 381, ISBN 3-15-010588-9.
  • Agostino Paravicini Bagliani: Cardinali di curia e "familiae" cardinalizie dal 1227 al 1254, Padua 1972, S. 358-365.

Weblinks

 Commons: Hadrian V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Paravicini Bagliani, S. 358
  2. G. Ferri, Le carte dell'Archivio Liberiano dal secolo X al XV, Archivio della Societa Romana di storia patria, vol. 30, 1907, S. 121-130


Vorgänger Amt Nachfolger
Innozenz V. Papst
1276
Johannes XXI.

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