- Ottone (Oper)
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Ottone, Re di Germania (HWV 15) ist eine Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Händel stellte die Partitur für Ottone am 10. August 1722 fertig, die Uraufführung fand am 12. Januar 1723 am King's Theatre statt. Als neue Sopranistin traf Ende Dezember 1722 die berühmte Francesca Cuzzoni ein, die zusammen mit dem Kastraten Senesino das Zugpferd der Opernakademie werden sollte.
Das Libretto erstellte Nicola Francesco Haym auf der Basis von Teofane von Stefano Benedetto Pallavicino, das Antonio Lotti vertont hatte. Diese Oper war am 13. September 1719 anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten von Friedrich August von Sachsen mit der Erzherzogin Maria Josepha von Österreich in Dresden aufgeführt worden, also während oder kurz nachdem Händel in Dresden gewesen war, um dort Sänger zu rekrutieren. Im Mittelpunkt des Stoffes steht der spätere Kaiser Otto II., der als Zeichen einer Verständigung zwischen Westreich und Byzanz im Jahr 972 die byzantinische Prinzessin Theophanu heiratete.
Ottone kam in der ersten Saison auf vierzehn Vorstellungen, deutlich mehr als Radamisto und Floridante in den vorangegangenen Saisons. Sie wurde im Dezember 1723, 1726, 1727, 1733 wiederaufgenommen. Im Dezember 1734 kam es sogar zu einer Aufführung durch die konkurrierende Adelsoper. Dabei sangen Senesino und Cuzzoni ihre alten Rollen. Farinelli übernahm die Rolle des Adalberto, allerdings nicht nach Händels ursprünglicher Musik, sondern nach Arien, die aus anderen Händelopern übernommen wurden. Auch in Hamburg und Braunschweig stand Ottone in den 1720er Jahren mehrmals auf dem Spielplan.
Die erste moderne Aufführung fand 1921 bei den Göttinger Händel-Festspielen unter der Leitung von Oskar Hagen statt. Die Rolle des Adalberto ließ er von einem Tenor singen.
Personen
Die Besetzung wurde bei der Uraufführung von folgenden Sängern gesungen:
- Ottone, Kaiser (Otto II.) - Senesino (Altkastrat)
- Teofane, seine Verlobte und Nichte des oströmischen Kaisers (Theophanu) - Francesca Cuzzoni (Sopran)
- Emireno, Theophanus Bruder und als Basileios Thronfolger - Giuseppe Maria Boschi (Bass)
- Gismonda, Witwe Berengars - Margherita Durastanti (Sopran)
- Adelberto, Gismondas Sohn - Gaetano Berenstadt (Altkastrat)
- Matilda, seine Verlobte und Cousine Ottos - Anastasia Robinson (Alt)
Literatur
- Silke Leopold: Händel die Opern. Bärenreiter 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3
- Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel
Weblinks
- Ottone: Noten im International Music Score Library Project.
- Partitur von Ottone (Händel-Werkausgabe, hrsg. v. Friedrich Chrysander, Leipzig 1881)
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