- PAL-60
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PAL-60 ist ein Wiedergabemodus bei Videorekordern und DVD-Spielern, bei welchem Medien im NTSC-Format zwar mit der vorgesehenen 60-Hertz-Halbbildrate, jedoch mit PAL-Farbkodierung abgespielt werden. Dies ist ohne aufwendige Normwandlung möglich, da auf den Medien die Helligkeits- und Farbinformationen unabhängig voneinander gespeichert sind und die NTSC- bzw. PAL-Kodierung ohnehin erst im Abspielgerät erzeugt wird. Die Überlegung hinter PAL-60 ist die, dass PAL-Fernsehgeräte zwar oft in der Lage sind, 60-Hertz-Signale darzustellen, jedoch nicht unbedingt über einen NTSC-Dekoder verfügen, wodurch das Bild schwarzweiß dargestellt würde.
Die meisten für PAL vorgesehenen Fernsehgeräte, die ab Mitte der 1980er-Jahre gebaut wurden, sind auch in der Lage, PAL-60 wiederzugeben. Bei manchen Geräten wird das Bild auf 5/6 der Bildhöhe zusammengedrückt, so dass am oberen und unteren Bildschirmende schwarze Balken sichtbar werden. Je neuer jedoch das Gerät ist, desto größer ist auch die Chance, dass die Wiedergabe völlig einwandfrei ist. Lediglich bei ganz alten Geräten (aus den 1970er-Jahren und davor) muss man die Bildfrequenz am Fernseher von Hand nachstellen, oder es ist gar keine brauchbare Wiedergabe von PAL-60 möglich. PAL-60 kann gewöhnlich nicht sinnvoll weiterverarbeitet werden, insbesondere mit den meisten Videorekordern oder DVD-Rekordern nicht aufgezeichnet werden. Es handelt sich also nur um eine Notlösung, um mit PAL-Fernsehgeräten Signale darzustellen, die in NTSC vorliegen.
Bei PAL-60 werden 525 Zeilen übertragen, von denen jedoch nur 480 sichtbar sind. Zum Vergleich: Bei PAL-50 werden 625 Zeilen übertragen, von denen nur 576 Zeilen sichtbar sind.
PAL-60 sollte nicht verwechselt werden mit dem Fernsehsystem PAL-M, da bei diesem der Farbhilfsträger statt der üblichen 4,43 MHz nur 3,58 MHz beträgt. Ein solches Signal wäre im konkreten Anwendungsfall genauso nutzlos wie ein NTSC-Signal.
Alternative
Wie bereits erwähnt, liegt die Bildinformation auf dem Medium bereits komponentenweise vor. Das Farbbild analog in das Schwarzweißbild hineinzukodieren, nur um beides gleich darauf wieder zu trennen, ist unnötig und reduziert deutlich die Bildauflösung. Sinnvoller ist es daher, statt eines Cinch- oder gar Antennenkabels ein vollbeschaltetes Scart-Kabel zu verwenden und das Abspielgerät in den RGB-Modus umzuschalten.
Siehe auch
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