PZL Bielsko SZD-50

PZL Bielsko SZD-50
PZL Bielsko SZD-50 Puchacz
SZD-50-3
Typ: Schul-/Leistungssegelflugzeug
Entwurfsland: PolenPolen Polen
Hersteller: PZL


Die PZL Bielsko SZD-50 Puchacz (deutsch: Uhu) ist ein zweisitziges Schul- und Leistungssegelflugzeug.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entwicklung der Puchacz begann Mitte der 1970er-Jahre mit dem Ziel, ein modernes zweisitziges Schulsegelflugzeug mit guten Handling-Eigenschaften der mittleren Preisklasse zu bauen. Dabei ging man von einem Prototypen namens SZD-50-1 „Dromader“ aus. Dieser hatte seinen Erstflug am 21. Dezember 1976 mit Adam Zientek. Der Prototyp hatte, ähnlich dem SZD-9 Bocian, ein Normalleitwerk, welches zu erheblichen Problemen führte. Es gelang auch erfahrenen Piloten nicht, das Flugzeug früher als nach drei Trudelumdrehungen aus dem Trudeln auszuleiten (der Bocian war schon nach einer halben Umdrehung wieder stabil auszuleiten). Nach Aussage polnischer Piloten beim Hersteller ging ein Prototyp auf diese Weise verloren. Grund für das nicht akzeptable Flugverhalten beim Trudeln war, dass sich das tiefe Normalhöhenleitwerk beim Trudeln komplett in der Wirbelschleppe der Tragflächen befand und nahezu unwirksam wurde. Das Leitwerk wurde darauf hin umkonstruiert. Als Kreuzleitwerk mit erhöht angebrachten Höhenleitwerk ließ sich das Flugzeug problemlos aus dem Trudeln ausleiten, wenn auch nicht so gut wie beim sehr gutmütigen Bocian.
Der eigentliche Prototyp der Puchacz flog erst ein Jahr nach dem „Dromader“. Im Jahre 1979 begann man mit der Produktion. Die Puchacz wurde anschließend in mehreren Ländern, auch in Deutschland, häufig zur Schulung eingesetzt. Die DDR setzte 62 Puchacz ab 1983 bei der GST ein.

Aufbau

Der Mitteldecker ist in GFK-Halbschalenbauweise hergestellt. Die Trapezflügel besitzen nach unten und oben ausfahrbare Störklappen. Das Kreuzleitwerk ist halbhoch angesetzt, damit eine ausreichende Bodenfreiheit gewährleistet werden kann. Das Fahrwerk besteht aus einem bremsbaren, gummigefederten Hauptrad, kleinem Bugrad und Schleifsporn am Heck. Die sehr effiziente Scheibenbremse des Hauptfahrwerks wird vom Piloten durch einen auf der linken Cockpitseite befindlichen Seilzugmechanismus ausgelöst. Der Flugschüler sitzt vorn, der Fluglehrer hinten. Im Notfall kann die einteilige Cockpitverglasung sowohl vom Piloten, als auch vom Fluglehrer bzw. Mitflieger ausgelöst werden, wobei der hinten sitzende die Auslösung des Notabwurfs der Kabinenhaube über Bowdenzüge nach vorn weiter gibt. Das Flugzeug besitzt eine in beiden Sitzen integrierte „Bordtoilette“ für Flüssigkeiten. Die Tragflächen besitzen nicht mehr händisch trennbare Kupplungen der Querruder und Störplatten. Diese werden automatisch beim Zusammenbau gekuppelt.

Verwendung

Der Puchacz ist für alle Arten der Segelflugausbildung einschließlich einfachem Kunstflug geeignet. Ebenso kann mit diesem Flugzeug die Ausbildung im Geräteflug und im Leistungsstreckenflug erfolgen. Die folgenden Kunstflugfiguren dürfen mit dem Puchacz geflogen werden: Looping, Turn, Kehrtkurve, Steilkreis, Trudeln und Abschwung. Mit geringem Aufwand (Einbau eines 5-Punkt-Gurt, g-Messer etc.) lässt sich der Puchacz zur Kategorie „Acro“ umrüsten, wodurch auch Rückenflug und Rollen möglich werden.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Hersteller PZL Bielsko
Konstrukteur(e): Adam Meus
Spannweite 16,67 m
Länge 8,38 m
Flügelfläche 18,16 m²
Flügelstreckung 15,3
Gleitzahl 30 bei 85 km/h
geringstes Sinken 0,7 m/s bei 75 km/h
Leergewicht 365 kg
Nutzlast max. 205 kg
Startgewicht max. 570 kg
Passagiere 1
Besatzung 1 oder 2
Höchstgeschwindigkeit 215 km/h
Überziehgeschwindigkeit 60 km/h
max. Lastvielfaches +5,30/−2,65

Weblinks


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