- Paarbecken
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Paarbecken, auch Tschinellen, Handzimbeln, sind zwei aneinanderzuschlagende Becken, die zu den Gegenschlagidiophonen gehören. Sie bestehen meist aus Messing oder Bronze und sind in der klassischen Musik und weltweit in der Volksmusik häufig eingesetzte Instrumente.
Nach der Art ihrer Herstellung werden sie als ausgebogene Gefäßklappern bezeichnet. Die üblichen großen Paarbecken schlägt man mit beiden Händen aneinander, sehr kleine Paarbecken können mit Schlaufen an zwei Fingern befestigt mit einer Hand gespielt werden. Sie werden abgrenzend Fingerzimbeln genannt. Zum Begriff Zimbel siehe dort.
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnungen
- Deutsch: Paarbecken / Beckenpaar / Tschinellen / Teller / Handzimbel
- Englisch: Pair of Cymbals / Handcymbals / Clash-Cymbals
- Italienisch: Piatti / Piatti a due / Cinelli
- Französisch: Cymbales à 2
Der Begriff „Tschinelle“ (von ital. cinelli, eigtl. „kleine Becken“) ist vor allem in Österreich und in der Schweiz verbreitet, jedoch in der Schrift- und Fachsprache selten in Verwendung. Gelegentlich wird auch der unpräzise Begriff Becken herangenommen.
Spieltechniken
Für Einzelschläge werden die Becken (in jeder Hand eines) gegeneinander geschlagen. Dabei sollte beachtet werden, dass sich die Becken nur kurz berühren. Es sollte keine Kompression der Luft zwischen den Becken stattfinden, weshalb man sie meist etwas zueinander versetzt hält. Findet doch eine Kompression statt (Vakuum), tönt der Klang dumpf und ohne Nachhall. Je nach Lautstärke schlägt man mit einem Becken und hält die andere Hand ruhig oder schlägt mit beiden (nur für wirklich laute Schläge). Das Schlagbecken ist meist mit einem B gekennzeichnet, das andere mit einem A.
Für leise Schläge gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einerseits kann man einfach einen möglichst leisen Schlag wie oben beschrieben ausführen. Eine andere Möglichkeit ist, die Becken langsam zusammenzuführen und etwas locker gegeneinander zu halten. So entsteht ein "Sizzeln". Diese Spielweise kann man auch im Forte anwenden um einen möglichst breiten Schlag zu erzielen. So kann man allerdings nur einzelne Schläge ausführen, keine schnellen Repetitionen. Die wohl einfachste Art ein piano zu spielen ist, nur die oberen Kanten gegeneinander zu schlagen. Da dabei aber nur ein Teil des Beckens in Schwingung versetzt wird, fällt der Klang komplett anders aus. Gute Musiker vermeiden diese Spielweise.
Nach dem Schlag kann man die Becken ausklingen lassen. Je nach Schule drehen die einen Musiker die Becken nun mit der Innenseite zum Publikum oder mit den Kanten zum Publikum. Zum Dämpfen drückt man sich die Becken in die Bauchregion.
Einige Komponisten schreiben vor, ein Becken auf der Großen Trommel zu montieren, so dass dann ein einzelner Musiker Große Trommel und Becken spielen kann. Dieser Effekt soll die Marschmusik im Orchester imitieren. Teilweise werden auch andere Spielweisen verlangt, wie z.B. die Becken aneinander zu reiben.
Verwendung: Im Orchester markieren die Paarbecken meist die Höhepunkte eines Werkes. Mit ihrer Klangkraft können sie das ganze Orchester übertönen. In Märschen laufen die Becken (meist unisono mit der Großen Trommel) als Puls durch.
Bauweise
Man unterscheidet heute 3 hauptsächliche Gewichtsklassen:
- Französische (French/light) sind leicht und dünn
- Wiener (Viennese/medium)
- Deutsche (Germanic/Wagnereian/heavy), die schwersten und dicksten
Von der Größe her werden sie meistens von 16" bis 22" benutzt, Blaskapellen und Marching Bands benutzen aber noch weit kleinere.
Halterung
Heute verbreitet sind Lederschlaufen. Während man auf der Marschmusik mit der ganzen Hand durch diese hindurchschlüpft, hält man die Becken im Orchester meist mit Daumen und Zeigefinger. Auf letzterem liegt die Schlaufe auf, die der Daumen einklemmt. Manchmal sieht man auch hölzerne Griffe, die fest anzuschrauben sind. Diese schaden aber dem Becken und dem Klang, denn die meisten Obertöne entstehen in der Kuppe und werden durch einen dort festgeschraubten Holz- oder Plastikgriff gedämpft.
Weblinks
Commons: Paarbecken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Becken-Paar in der Vienna Symphonic Library
Kategorie:- Schlagidiophon
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