Paffrather Mulde

Paffrather Mulde

Die Paffrather Mulde, auch Paffrather Kalkmulde oder Bergisch Gladbach-Paffrather Kalkmulde genannt, ist eine geologische Muldenstruktur, die zum Großteil auf dem Stadtgebiet von Bergisch Gladbach liegt, etwa 30 km östlich von Köln. Die in der Mulde zutage tretenden Schichten reichen vom unteren Eifelium (Mitteldevon) bis in das Famennium (Oberdevon). Benannt ist die Mulde nach dem Bergisch Gladbacher Ortsteil Paffrath.

Die Paffrather Mulde misst zwischen Kürten-Miebach im Osten und Bergisch Gladbach-Hand im Westen etwa 12 km. Die größte Breite erreicht sie zwischen Bergisch Gladbach-Lustheide im Süden und Bergisch Gladbach-Schildgen (Seelsheide) im Norden. Am Südrand grenzt die Mulde an die Bergische Überschiebung. Hier überdecken unterdevonische Schichten das Oberdevon der südlichen Muldenflanke. Im Westen bildet die tertiäre Bruchlinie des Rheintals die Begrenzung.

Die ausgezeichnete Fossilerhaltung machte diese Gegend geologisch weit über Deutschland hinaus bekannt. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden paläontologische Untersuchungen mit Material aus der Paffrather Mulde publiziert.[1][2] Die alten Steinbrüche auf dem Gebiet, in denen noch vor 100 Jahren Kalksteine und Dolomit abgebaut wurden und die als ausgezeichnete Fundstellen für Fossilien dienten, sind seit langem aufgelassen. Fossilfunde sind hier zwar noch möglich, in der Regel aber selten. Eine sehr bedeutsame Fundstelle neuerer Zeit war 1970 der Neubau des Kreishauses in Bergisch Gladbach-Heidkamp. Im Zentrum der Paffrather Mulde wurde hier die bis dahin noch unbekannte Knoppenbissen-Formation des Famenniums angeschnitten.

Im Bergisch Gladbacher Bürgerhaus Bergischer Löwe befindet sich eine umfassende Ausstellung mit Fundstücken aus der Paffrather Mulde und von anderen Orten.

Einzelnachweise

  1. Beuth 1776
  2. Schröter 1777

Literatur

  • Franz Beuth: Juliae et montium subterranea sive fossilium variorum per utrumque ducatum hinc inde repertorum syntagma, in quo fingula breviter recensentur ac describuntur, quae quidem collecta hucusque servantur in museo Francisci Beuth, Düsseldorpii 1776
  • C. Hartkopf-Fröder, M. Piecha (Hrsg.): Palaeontology and facies of the late Famennian in the Paffrath Syncline (Rhenish Massif, Germany), in: Courier Forschungsinstitut Senckenberg, 251: 7 – 289, Frankfurt a. M. 2004
  • C. Hartkopf-Fröder, M. Treel: Late Famennian miospore assemblages from the Bergisch Gladbach-Paffrath Syncline, Rhenish Slate Mountains, Germany, in: Ann. Soc. géol. Belg., 116: 333 – 357, Liège 1994
  • Ulrich Jux: 4.1.13 Bergisch Gladbach-Paffrather Mulde. In: Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.), Stratigraphie von Deutschland VIII. Devon, Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, Bd. 52: 402-416, 1 Abb. (geol. Kt.), 1 Tab.; Hannover 2008. ISBN 978-3-510-49200-8
  • Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Hans-Dieter Hilden, Herbert Ommer: Das Erbe des Erzes, Band 3, Die Gruben in der Paffrather Kalkmulde. Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-932326-49-0
  • J. S. Schröter: Von den versteinten Amoniten und Terebratuliten, besonders von den Terebratuliten im Bergischen und in der Eifel, in: Abh. versch. Gegenstände Naturgesch., 2: 335 – 404, Halle 1777

Weblinks

Der Artikel basiert im Wesentlichen auf den folgenden drei Webseiten.


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