Paganien

Paganien
Lage Paganiens unter den adriatischen Fürstentümern
Die vermutete Ausdehnung Paganiens

Pagania (dt. auch Paganien) nannte Konstantin Porphyrogennetos einen Landstrich an der Adria-Ostküste. Die Bezeichnung[1] weist darauf hin, dass die Bewohner – der slawische Stamm der Narentaner – zu Konstantins Zeiten noch Heiden waren. Vermutlich im 11. Jahrhundert wurde das kontinentale Paganien vom benachbarten Fürstentum Zahumlje absorbiert, während die Inseln unter venezianische Herrschaft kamen.

Konstantin Porphyrogennetos zufolge waren die Paganier ihrer Herkunft nach die gleichen Serben wie die in dem Serbien, welches er in seinem Werk De Administrando Imperio behandelt. Jedoch nahmen sie im Unterschied zu den Letzteren die christliche Taufe nicht an, daher auch die Bezeichnung Paganien. Die Bezeichnung Arentani (Narentaner) soll eine römische Bezeichnung gewesen sein.

Lage und Gliederung

Den Beschreibungen Konstantins zufolge bildeten der Unterlauf des Flusses Cetina die Nordwestgrenze und die Neretvamündung die Südwestgrenze Paganias. Das Gebiet soll sich aus drei Gespanschaften auf dem Festland (Rastoka, Mokros und Dalen) sowie den Inseln Brač, Šolta, Hvar, Korčula, Vis und Lastovo zusammengesetzt haben. Städte in der Region waren Mokro, Ostrog, Slavineca sowie Hvar und Stari Grad.

Einzelnachweise

  1. Pagania (lat.) von paganus (= Dorfbewohner), im christlichen Sprachgebrauch seit dem 4. Jahrhundert Bezeichnung für einen Nichtchristen

Siehe auch


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