- Page-Playoff
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Das Page-Playoff-System ist eine besondere Form des Playoffs, das heutzutage hauptsächlich bei wichtigen Meisterschaften im Curling zur Anwendung kommt. Beim Softball wird es bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele angewendet. Auch das Meisterschaftsfinale der australischen Fußballliga A-League wird in diesem Modus ausgespielt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Entwickelt wurde das System im Jahr 1931 von Percy Page für die Australian Football-Meisterschaft des Bundesstaates Victoria, wo es bis 1971 benutzt wurde. Die australische Rugby-League-Meisterschaft wurde von 1954 bis 1972 nach diesem System ausgespielt. Im Softball wird es bei den Weltmeisterschaften seit 1990 angewendet und kam auch bei den Olympischen Spielen 1996-2008 zum Tragen. Auch bei den Meisterschaftsendrunden und der Relegation der deutschen Softball-Bundesliga wurde es genutzt. Der kanadische Curlingverband führte es 1995 anlässlich der Landesmeisterschaften der Männer ein, im darauf folgenden Jahr auch bei den Frauen. Auf internationaler Ebene wurde es bei der Curling-Weltmeisterschaft 2005 eingeführt, bei den Olympischen Spielen hingegen noch nicht.
Regeln
Wenn nach der Round Robin (jeder gegen jeden) die besten vier Mannschaften feststehen, treffen diese in der ersten Runde der Playoffs aufeinander, die oft auch als „Halbfinale“ bezeichnet werden. Dabei spielt der Erstplatzierte der Round Robin gegen den Zweitplatzierten (Spiel 1), der Drittplatzierte gegen den Viertplatzierten (Spiel 2).
Der Sieger des Spiels 1 ist direkt für das Finale qualifiziert. Der Verlierer des Spiels 1 tritt gegen den Sieger des Spiels 2 an. Dieses Spiel wird zum Teil als Spiel um Bronze, manchmal aber auch ebenfalls als Halbfinale bezeichnet.
Der Verlierer des Spiels 2 ist zumeist Vierter in der Schlusswertung.
Während der Verlierer des Halbfinales bzw. Spiels um Bronze den dritten Schlussrang des Turniers belegt, trifft der Sieger dieses Spieles im Finale auf das direkt qualifizierte Team. Der Sieger des Finales entscheidet das Turnier für sich.
Mit diesem System werden die zwei Bestklassierten der Round Robin bevorteilt, denn auch nach einer Niederlage im ersten Playoff-Spiel können sie immer noch das Finale erreichen. Während in diesem Falle zwei Siege für den Turniersieg ausreichen, müssen die Dritt- und Viertplatzierten der Round Robin in den Playoffs dreimal hintereinander gewinnen. Ferner kann nur entweder der Dritte oder der Vierte das Finale erreichen, jedoch nicht beide dort aufeinandertreffen, während jede andere Kombination (1.-2., 1.-3., 1.-4., 2.-3., 2.-4.) möglich ist.
Beispiel
Resultate der Page-Playoffs des Softball-Turniers der Olympischen Spiele 2008 in Peking (die Ziffern in den grauen Kästchen entsprechen der Platzierung nach der Round-Robin-Runde):
Halbfinale Spiel um Platz 3 Finale 1 Vereinigte Staaten 4 2 Japan 1 Vereinigte Staaten 1 Japan 4 Japan 3 Australien 3 3 Australien 5 4 Kanada 3 Hieraus ergeben sich folgende Schlussplatzierungen: 1. Japan, 2. Vereinigte Staaten, 3. Australien, 4. Kanada.
Anmerkung
Bei einem Turnier mit zwei Gruppen, aus denen sich jeweils zwei Mannschaften fürs Halbfinale qualifizieren, stellt das Page-Playoff-System eine Alternative zum Überkreuzsystem dar. Hierbei bestreiten die Gruppensieger Spiel 1 und die Gruppenzweiten Spiel 2. Es begünstigt die Gruppensieger und verhindert, dass die beiden Gruppenzweiten ins Finale kommen, wie das z.B. bei der Fußball-EM 1992 der Fall war. Im Gegensatz zum Überkreuzsystem bleibt dem zweiten Finalteilnehmer durch das zusätzliche Spiel eine kürzere Pause zur Regeneration.
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