Palazzo Madama (Rom)

Palazzo Madama (Rom)
Palazzo Madama, Rom

Der Palazzo Madama in Rom ist Sitz des italienischen Senats. Der Palast befindet sich am gleichnamigen Platz am Corso Rinascimento. Im italienischen Sprachgebrauch ist der Begriff Palazzo Madama ein Synonym für den Senat, die zweite parlamentarische Kammer des italienischen Staates. Der Präsident des Senats hat seinen Sitz im Palazzo Giustiniani.

Der Palast verdankt seinen Namen der Madama Margarete von Österreich, Tochter Karls V., die in erster Ehe mit Alessandro de’ Medici verheiratet war und in diesem Palast wohnte.

Geschichte

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ließ der Bischof von Chiusi und Schatzmeister von Papst Sixtus IV. auf dem Grundstück einen Palast errichten, der nach seinem Tod von Giovanni de’ Medici, dem späteren Papst Leo X. erworben wurde und der ihn auf der Grundlage von Plänen Giuliano da Sangallos umbauen wollte, ein Projekt, das nicht ausgeführt wurde. Die Witwe Alessandro de’ Medicis, in zweiter Ehe verheiratet mit Ottavio Farnese, wählte den Palast als Wohnsitz. Wieder im Besitz der Medici wurde er zwischen 1642 bis 1649 von dem Architekten Paolo Marucelli umgebaut und mit seiner heutigen barocken Fassade versehen.

Durch Erbschaft fiel der Palast dann an die Familie Lorenese, wurde 1750 von Papst Benedikt XIV. erworben und diente als päpstlicher Gerichtshof, sowie unter Pius IX. als Sitz verschiedener päpstlicher Behörden.

Im Februar 1871 wurde der Palast zum Sitz des Senates, nach dem Rom zur Hauptstadt des Königreichs Italien erklärt wurde. Die neue Nutzung erforderte ausgedehnte Umbaumaßnahmen. Unter anderem wurde eine große Aula als Sitzungssaal errichtet, in dem der Senat im November 1871 zu seiner ersten Sitzung zusammentrat.

Architektur und Innenausstattung

Die von Marucelli entworfene Fassade ist neunachsig, hat drei Geschosse und ein Mezzaningeschoss. Sie ist glatt verputzt und wird durch Friese aus hellem Kalkstein gegliedert und an den Ecken durch Rustikapilaster betont. Die Mezzaninfenster sind in einen reich dekorierten Fries eingebunden. Die Fenster sind mit prächtigen Segmentgiebeln und Dreiecksgiebeln bekrönt. Zwei Säulen flankieren das Portal und tragen einen Balkon.

Die überkuppelte Aula wurde auf dem Raum eines ehemaligen Innenhofs von dem Architekten Luigi Gabet erbaut.

Verschiedene Säle des Senats sind mit großen Wandgemälden des Historismus über den römischen Senat dekoriert. Eines der Fresken zeigt Ciceros Anklage gegen Catilina von Cesare Maccari aus dem Jahre 1888.

41.89912777777812.474386111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Palazzo Madama — ist der Name zweier italienischer Paläste: in Rom, siehe Palazzo Madama (Rom); in Turin, siehe Palazzo Madama (Turin), Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter …   Deutsch Wikipedia

  • Palazzo Madama (Turin) — Palazzo Madama Die Rückseite des Palastes …   Deutsch Wikipedia

  • Palazzo di Montecitorio — Palazzo Montecitorio Montecitorio Nordseite Der Palazzo Montecitorio (oder Palazzo di Montecitorio) befindet sich inmitten der Römischen Altstadt zwischen der Piazza Montecitorio und der Piazza del Parlamento …   Deutsch Wikipedia

  • Palazzo Montecitorio — Montecitorio Nordseite De …   Deutsch Wikipedia

  • Rom [4] — Rom (ital. Roma; hierzu der Stadtplan mit Registerblatt und Karte der Umgebung Roms), Hauptstadt der gleichnamigen Provinz (s. oben), zugleich Haupt und Residenzstadt des Königreichs Italien und Sitz des Papstes, liegt 11–85 m ü. M., unter 41°54´ …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rom [2] — Rom (n. Geogr.), 1) Legation R. u. Comarca im Kirchenstaat, bildet einen Theil der Campagna di Roma, grenzt an die Delegationen Civita vecchia, Viterbo, Frosinone, die Legation Velletri, ans Mittelmeer u. Neapel; hat 82,45 geogr. QM. mit 326,500… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rom — (Roma) …   Deutsch Wikipedia

  • Palazzo Monte di Pietà — Portal des Palazzo Monte di Pietà …   Deutsch Wikipedia

  • Cesare Maccari — (* 9. Mai 1840 in Siena; † 7. August 1919 in Rom) war ein italienischer Maler und Bildhauer. Cesare Maccari war zusammen mit Tito Sarrocchi Schüler des Institut der schönen Künste in Siena. Neben der Malerei wirkte Maccari auch einige Zeit als… …   Deutsch Wikipedia

  • Burgen und Schlösser in Italien — Diese Liste führt Burgen und Burgruinen, Residenzen, Schlösser, Lustschlösser, Jagdschlösser und Schlossruinen sowie Villen, Adelssitze und Paläste in Italien auf (Alphabetisch nach Region, Provinz und Gemeinde). Beachte! Dies ist keine… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”