- Papageienschaukel
-
Papageienschaukel (auch Bogerschaukel) bezeichnet eine Foltermethode, bei der das Opfer mit den Kniekehlen kopfüber an einer Stange aufgehängt wird und die Handgelenke an die Fußgelenke oder die Stange gefesselt werden. Der punktuelle Druck des Körpergewichts auf die Unterschenkel führt nach kurzer Zeit zu starken Schmerzen. Der Begriff stammt aus Brasilien (dort pau de arara genannt) und bezieht sich darauf, dass die Trapezstange im Papageienkäfig den einzigen Halt für den Vogel darstellt. Verliert er das Gleichgewicht, hängt er kopfüber.[1]
Im KZ Auschwitz hieß eine Foltermethode, die bei Verhören angewendet wurde, nach dem Leiter der politischen Abteilung Wilhelm Boger, der sie dort erfunden hatte, Bogerschaukel.[2] Er bezeichnete sie als Sprechmaschine. Während der Verhöre wurden die Gefesselten mit einem Stock oder Ochsenziemer auf Geschlechtsteile, Rücken und Nieren geschlagen. Viele KZ-Häftlinge überlebten diese Tortur nicht. Boger hatte diese Foltermethode von einem Gestapobeamten kennengelernt, der zu Verhörzwecken nach Auschwitz kam, und dort diese Foltermethode eingeführt hatte. [3] Als diese Methode später durch den Kommandanten Arthur Liebehenschel verboten wurde meinte Boger:
- „Wie soll man die Schweine zum Sprechen bringen, wenn man sie nicht schlagen darf?“ [4]
Einzelnachweise
- ↑ Die Papageienschaukel (amnesty international Ulm)
- ↑ Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Vandenhoeck & Ruprecht 2007, S. 259
- ↑ Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz, Ullstein, München und Frankfurt a.M., 1980, S. 433
- ↑ Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz, Ullstein, München und Frankfurt a.M., 1980, S. 433
Wikimedia Foundation.