- Papini
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Giovanni Papini (* 9. Januar 1881 in Florenz; † 8. Juli 1956 ebenda) war ein italienischer Schriftsteller. Anfangs dem Pragmatismus und Futurismus zugewandt, findet in seinem Spätwerk sein tiefer katholischer Glaube Ausdruck.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die 1905 erschienene Erstschrift Philosophen-Dämmerung zeugt von der kirchenkritischen Erziehung des Autodidakten Papini. 1903 gründete er die Literaturzeitschrift Leonardo. 1906 erschien Il Tragico quotidiano, sein erstes Buch. Im Artikel Il crepuscolo dei filosofi im gleichen Jahr ging er auf Distanz zur etablierten Philosophie. Er variierte die Ideen William James'. Mit Giovanni Vailati und Giuseppe Prezzolini vertrat er den Pragmatismus in Italien. Von ersteren hob er sich durch eine Betonung des Spirituellen statt des Logischen ab. Auch sein autobiographischer Roman Un uomo finito von 1912 greift seine Suche nach einer Philosophie der Tat auf. Seine zweite Gründung einer Zeitschrift, Lacerba 1913, stand im Zeichen des Futurismus. An der Zeitschrift La Voce war Papini ebenfalls beteiligt.
1908 wandte er sich mit seinem Artikel La religion sta da sè gegen die Unterordnung der Religion unter die Philosophie. In Ecce homo (1912) spricht er sich gegen die Möglichkeit einer symbolischen Interpretation der Evangelien aus. 1913, mit Puzzo di cristianucci und Esistono cattolico, prangert er die Widersprüche der katholischen Kirche an. In den Artikeln von 1908 bis 1914 nimmt er noch eine antireligiöse Position ein.[1] Ab 1921 dominierte religiöses Schreiben Papinis Werk. Nach den Angaben in der als Quelle genannten Encyclopædia Britannica kehrte Papini in diesem Jahr zum römisch katholischen Glauben zurück, in dem er erzogen worden war. ("In 1921 Papini was reconverted to the Roman Catholicism in which he had been reared".) In Das Leben des Herrn (Storia di Cristo) 1921 erzählt er das frühe Leben Jesu. In Lyrischer Form ist seine Religiosität in Pane e vino von 1926 ausgedrückt.
Papini heiratete 1907.[2] Im ersten Weltkrieg wollte er für die Alliierten kämpfen, wurde aber aufgrund seiner körperlichen Verfassung abgewiesen.[1] Der lebende Dante (Dante vivo) erhielt 1933 den Premio di Firenze mit dem Segen Benito Mussolinis, dessen Bruder Arnaldo man den Preis ursprünglich geben wollte. 1935 bekam er eine Professur für italienische Sprache und Literatur an der Universität Bologna.
Werke
- Guckloch zur Welt
- Der Heilige Augustinus (1929)
- Ein erledigter Mensch (dt. Ausgabe ca. 1930, Autobiographie)
- Der Teufel
- Weltgericht
- Die zweite Geburt
- Der Spiegel auf der Flucht. Frankfurt am Main: Büchergilde Gutenberg, 2007. ISBN 978-3-7632-5819-2
Weblinks
- Literatur von und über Giovanni Papini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- "Papini, Giovanni." Encyclopædia Britannica. 2006. Encyclopædia Britannica Premium Service. 9 July 2006 [1].
Quellen
- ↑ a b William P. Giuliano: Spiritual Evolution of Giovanni Papini. In: Italica, Vol. 23, Nr. 4, 1946; S. 304-311
- ↑ M. de Filippis: Giovanni Papini. In: The Modern Language Journal, Vol. 28, Nr. 4, 1944; S. 352-364
Personendaten NAME Papini, Giovanni KURZBESCHREIBUNG italienischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 9. Januar 1881 GEBURTSORT Florenz STERBEDATUM 8. Juli 1956 STERBEORT Florenz
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