- Parafunktion
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Parafunktion, gelegentlich auch Oral Habit, ist ein Sammelbegriff für einen nicht natürlichen Gebrauch des Kauapparates.
Hier zu zählen:
- Zähnepressen und Knirschen
- Lippen- und Wangenbeißen
- Daumenlutschen
- Bleistift- und Fingernägelkauen.
Dieses Verhalten findet im Wesentlichen unbewusst statt. Es wird meist in der Kindheit erworben und gehört zum Persönlichkeitsprofil eines Menschen. Die Parafunktion findet unter seelischer Anspannung verstärkt statt. Dadurch ist diese auch Untersuchungsgegenstand in der Psychologie. Hier dienen sie im Wesentlichen als Indikator für den inneren Zustand des Patienten. Weiter liefert die Psychologie Konzepte um dieses Verhalten abzugewöhnen, wenn es als störend empfunden wird.
Die Parafunktion gehört auch zur Symptomatik einer Kraniomandibulären Dysfunktion. Hierbei kann die Parafunktion sowohl Ursache als auch Folge dieser sein.
Parafunktionen können Schäden am Gebiss verursachen. Sie können zur Entstehung von Parodontitis beitragen und bei weiteren erschwerenden Faktoren sogar zum Zahnverlust führen. Daumenlutschen soll bei Kindern über drei Jahren auch Zahnfehlstellungen bewirken.
Vorwiegend das Zähneknirschen kann durch auslösende oder unterhaltende Faktoren beeinflusst werden wie z.B.:
- überstehende Füllungen oder Schwierigkeiten mit dem Zahnersatz
- zentral induzierte muskuläre Hyperaktivitäten(Hypervigilanz)
- hormonelle Störungen
- emotionaler Stress
Definition der wissenschaftlichen Fachgesellschaft DGZMK
Nebenfunktion im kraniomandibulären System, wie Knirschen (engl.: (tooth) grinding), Pressen (engl.: (jaw) clenching), Zungenpressen (engl.: tongue thrusting), Lippenbeißen (engl.: lip biting).
Weblinks
- Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT)
- Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde e.V. (DGZPW)
- Deutsche Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde(DGZMK)
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