- Paresthesie
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Klassifikation nach ICD-10 R20.2 Parästhesie der Haut ICD-10 online (WHO-Version 2006) Eine Parästhesie (griechisch παραίσθηση, paraisthese, wörtlich „daneben, daran vorbei“ Wahrnehmung) ist eine nicht schmerzhafte Empfindung im Versorgungsgebiet eines Hautnerven ohne erkennbare, adäquate, physikalische Reize und wird von den Betroffenen meist als Kribbeln, Ameisenlaufen, Pelzigkeit, Prickeln, Jucken, Schwellungsgefühl und Kälte- oder Warmempfindung beschrieben. Wahrscheinlich beruhen Parästhesien auf Schädigungen der nicht myelinisierten Endaufzweigungen sensibler Nervenfasern und dadurch bedingten spontanen Entladungen, sie können jedoch auch durch die Schädigung sensibler Bahnen des Zentralnervensystems verursacht werden. Die Berührungsempfindung der Haut (z. B. geprüft mit einer Feder) kann in dem betroffenen Gebiet normal sein.
Dem gegenüber entstehen elektrisierende Missempfindungen durch Reiz eines Nervenstamms. Störungen der vegetativen Fasern können sich als schmerzhaft brennendes Gefühl (Kausalgie) äußern. Ein gemindertes Gefühl bei Berührung der Haut, von den Betroffenen oft als Taubheit bezeichnet, wird als Hypästhesie bezeichnet. Eine fehlende Berührungsemfindung nennt man Anästhesie.
Parästhesien können als Nebenfolgen von akuten Vergiftungen, aber dauerhafter auch bei Zuckerkrankheit oder Alkoholsucht im Rahmen von Polyneuropathien („Mehrfach-Nerven-Erkrankungen“) auftreten.
- Schmerzhaft-brennend als Kausalgien treten Parästhesien v. a. bei akuten bis subakuten Durchblutungsstörungen der Nerven auf, z. B. bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit und Arteriosklerose.
- Unangenehm elektrisierend und weit fortleitend stellen sie sich oft bei direkter Nervenreizung dar, etwa flüchtig im Rahmen einer Lumbalpunktion, vorübergehend bei Plexusanästhesierung und elektrischen Muskeluntersuchungen (z. B. Elektromyografie), ggf. länger andauernd oder wiederkehrend bei unvollständigen Nervendurchtrennungen im peripheren Nervensystem oder plötzlich einsetzend als eine Ischialgie bei größeren Bandscheibenvorfällen.
Ferner können sie als Nebenwirkung von Medikamenten wie Buspiron, Mirtazapin, Oxaliplatin[1], Paroxetin oder Topiramat vorkommen. Sie können auch psychogen als Symptome bei einer Panikattacke eintreten.
Einzelnachweise
- ↑ Schmerzhaftes Hyperexzitabilitätssyndrom unter Oxaliplatin-haltiger Chemotherapie , Der Schmerz, 2007 [1]
Siehe auch
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