Parish-Kostümbibliothek

Parish-Kostümbibliothek
Die Parish-Kostümbibliothek in Nymphenburg

Die Von Parish-Kostümbibliothek wurde von Hermine von Parish (10. April 1907-1998) aufgebaut.

Beschreibung

Die in Rom geborene Hermine von Parish, die 1998 über 90-jährig starb, hat ihr Leben lang in liebevoller Kleinarbeit Bücher, Zeitschriften, Kataloge und Original-Grafiken zum Thema Kostümgeschichte gesammelt, geordnet und sortiert. Die umfangreiche Sammlung umfasst ca. 11.000 Bücher und 13.000 Zeitschrifteneinheiten, 400 historische Buch- und 100 Zeitschriftentitel, die Zahl der Bände ist weit größer. Die Zahlenangaben zum Buchbestand enthalten gedruckte Bücher und z. T. handkolorierte Tafelwerke, Holzschnitt- und Kupferstichbände. Neben der Bibliothek gibt es eine Bilddokumentation und Grafiksammlung zu Kostümforschung und Kostümgeschichte, Schrift- und Bildmaterial zu den Themen Kostümgeschichte, Modedesign, Accessoires, Trachten Europas und Außereuropas, Berufsbekleidung, Sportbekleidung, Bühnenbekleidung, Körperkultur, Jugendmoden, Schnitte, Modegrafik, Modefotografie, Textiltechniken und Bekleidungsindustrie. Die Sammlung ist im Nymphenburger Wohnhaus der Verstorbenen in der Jugendstil-Villa in der Kemnatenstraße 50 in München untergebracht. Im Alter von 63 Jahren gab Hermine von Parish 1970 ihre private Kunstschule auf und stiftete ihrer Heimatstadt München ihre Sammlungen, die somit als Außenstelle zu einer Abteilung des Münchner Stadtmuseums wurden.

Geschichte

Den Grundstock der Sammlung zur Kostümforschung und -geschichte legte Mitte des 19. Jhs der Urgroßvater von Hermine von Parish, Rudolph Marggraff (1805-1880) mit seiner Sammlung von Kostümdarstellungen. Die Mutter von Hermine Parish, Hermine Elisabeth von Parish, stammte aus einer Münchener Künstlerfamilie und war die Frau eines Hamburgers, der aus einer Kaufmanns- und Bankiersfamilie schottischer Herkunft stammte. Sie gründete auf Reisen durch ganz Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine eigene Sammlung. Erst in den 1930er Jahren zogen Mutter und Tochter in der Villa mit der bereits sehr umfangreichen und ständig weiter wachsenden Kostümbildsammlung ein. Die Sammlung wurde als Familienbibliothek und privates Archiv weitergeführt. Zu ihrem Lebensunterhalt betrieben sie zunächst erfolgreich eine Manufaktur für künstlerische Kostüm- und Trachtenpuppen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete Hermine von Parish in ihrem Haus mit dem großen Atelier im 2. Obergeschoss eine staatlich anerkannte private Kunstschule, deren Leiterin sie war und für die sie namhafte Professoren der Akademie der Bildenden Künste als Lehrer gewann. Ihr Großvater war der Maler Emanuel Spitzer, den sie zeitlebens sehr verehrte.

Weblinks

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