- Parkstad
-
Die Parkstad Limburg ist eine städtische Agglomeration im Südwesten der Provinz Limburg in den Niederlanden. Sie umfasst den östlichen Teil des ehemaligen niederländischen Bergbaureviers, der so genannten „Mijnstreek“. In der Parkstad Limburg leben rund 250.000 Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bei der Parkstad handelt es sich um einen Kommunalverband bzw. Regionalverband. Die Parkstadt Limburg geht auf einen älteren Zweckverband der Bergbaugemeinden im südostniederländischen Kohlenrevier (der so genannten „Oostelijke Mijnstreek“). In dieser Gebietskörperschaft arbeiten die Städte bzw. Gemeinden Brunssum, Heerlen, Kerkrade, Landgraaf, Onderbanken, Simpelveld sowie Voerendaal zusammen.
Der Name „Parkstad“ weist insbesondere auf das neue Image der einstigen Bergbauregion hin, die sich nach 1975 von einem ruß- und staubgeschwärzten Bergbaurevier zu einer Tourismus- und Dienstleistungsregion entwickelt hat.
Der alte Zweckverband war nur eingeschränkt wirksam, weil dortige Entscheidungen nicht bindend für die Mitgliedsgemeinden waren. Dies wurde deutlich, als die Region sich im Strukturwandel infolge des Niedergangs des Kohlenbergbaus befand. Aus einer Untersuchung ging hervor, dass die Region viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Allerdings wurden die Potenziale bislang nicht nachhaltig genutzt. Die beste Möglichkeit, dies zu ändern, besteht im gemeinsamen und abgestimmten Vorgehen der Gemeinden. Daher sah man in einer strukturell zusammenhängenden Regio verbesserte Perspektiven. Auf maßgebliches Betreiben der Kommunalpolitiker T. Wöltgens, J. Pleumeekers und J. Zuidgeest entstand 1999 die Parkstad.
Zielsetzung und Plan
Bei der Gründung der Parkstad wurden folgende vorrangigen Ziele der Zusammenarbeit festgelegt:
- Beseitigung des wirtschaftlichen Entwicklungsrückstandes im Vergleich zu den übrigen Niederlanden binnen einer Dekade;
- Nutzung der endogenen Potenziale der Parkstad als urbane Grenzregion.
Daraus resultiert eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Einzelmaßnahmen. Die Entwicklungsstrategie der Parkstad Limburg beruht auf vier Säulen. Außerdem wurden ein Paket aus zehn Kernmaßnahmen definiert. Die Säulen und Kernaufgaben sind:
Erste Säule: Wirtschaftliche Säule
- Kernpunkt 1: Aktionsplan zur Verbesserung von Ausbildung und Unterricht sowie zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes, ggf. Investition in die Bildungsinfrastruktur.
- Kernpunkt 2: Anwerbung und Ansiedlung von Gewerbebetrieben
- Kernpunkt 3: Erhalt und Entwicklung von Gewerbeflächen bzw. ganzer Industrie- und Gewerbegebieten.
Zweite Säule: Räumliche Säule
- Kernpunkt 4: Strukturplan, d. h. wissenschaftliche Aufnahme und Kartierung der existierenden sozioökonomischen Strukturen;
- Kernpunkt 5: Verbesserung des Wohnumfelds;
- Kernpunkt 6: Konzipierung eines regionalen Verkehrs- und Transportplans, ergo Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur;
- Kernpunkt 7: Anlage von Umgehungsstraßen bzw. so genannter Ringwege (nl.: ringwegen)
Dritte Säule: Soziale Säule
- Kernpunkt 8: Erarbeitung eines so genannten Kulturellen Manifestes;
- Kernpunkt 9: Aktionsplan Fürsorge
- Kernpunkt 10: Aktionsplan zur Belebung und Erhalt von Dorf und Siedlungskernen bzw. Stadtteilzentren.
Vierte Säule: Strategische Säule
Dieser Säule ist keiner der Kernaufgaben untergeordnet. Allerdings betreffen nahezu alle Punkte auch einer Einbettung in die Gesamtstrategie. Außerdem profitieren sie von einer geschlossenen, strategischen Vorgehensweise. Solche Gesichtspunkte sind etwa der Kontakt bzw. Lobbyarbeit mit Vertretern in Regierung und Parlament in Den Haag, in der Provinz Limburg, in Interessenverbänden und in anderen Bereichen.
Links
Wikimedia Foundation.