- Parlamentsstenografie
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Die Parlamentsstenografie beginnt mit Marcus Tullius Tiro, der die Rede des römischen Politikers Marcus Tullius Cicero gegen Catilina in tironischen Noten aufzeichnete.
Die moderne Parlamentsstenografie in Deutschland beginnt mit dem bayerischen Kurzschrift-Pionier Franz Xaver Gabelsberger, der Parlamentsdebatten im bayerischen Landtag stenografierte.
Im Deutschen Bundestag sind an einem Sitzungstag 16 Stenographen im Einsatz, immer zwei gleichzeitig. Die Stenographen lösen einander im Fünf-Minuten-Takt nach einem festen Plan ab. Aufgezeichnet werden neben dem Wortlaut der Rede auch Beifallsbekundungen, Zwischenrufe und das Geschehen im Plenarsaal, soweit dessen Schilderung für einen späteren Leser das Verständnis der Rede erleichtert. Zwischen den Einsätzen diktieren die Parlamentsstenografen das Stenogramm einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter und prüfen das Protokoll auf sprachliche Richtigkeit. Korrigiert werden außerdem falsche sprachliche Bilder, falsche oder unvollständige Zitate und offenkundige inhaltliche Fehler, zum Beispiel falsche Jahreszahlen, soweit diese überprüfbar sind. [1] Ausbildungsvoraussetzung für Parlamentsstenographen im Deutschen Bundestag ist das Abitur, ein Hochschulstudium ist erwünscht.[2]
Bevor das Protokoll veröffentlicht wird, können die Abgeordneten die Mitschrift noch einmal gegenlesen. Sie dürfen zwar sprachlich glätten, aber nicht den Inhalt verändern.
Einzelnachweise
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