Parti Islam Se-Malaysia

Parti Islam Se-Malaysia

Die Parti Islam Se-Malaysia (PAS, Islamische Partei Malaysias) ist eine islamistische politische Partei in Malaysia, die der Opposition angehört. Ihr Vorsitzender ist Abdul Hadi Awang, der die Taliban moralisch unterstützte, als sie im März 2001 die Buddha-Statuen von Bamiyan in Afghanistan zerstörten, und in einer Predigt sagte, dass er glaubt, dass die Taliban ein schönes Beispiel für ein islamisches Regime seien, wie er es sich für Malaysia wünsche.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Die PAS wurde am 31. Mai 1955 mit ihrem ursprünglichen Namen Persatuan Islam Se-Malaysia registriert. Sie war ursprünglich Teil der UMNO, der politisch dominanten Partei in Malaysia, trennte sich aber später von dieser.

Wahlen

Die Hochburgen der PAS sind ländliche konservative Gegenden. 1990 war sie mit dem Wahlerfolg in Kelantan die erste Partei, die eine Wahl in einem Staat gegen die Barisan Nasional gewann. 1999 war sie Gründungsmitglied der Oppositionskoalition Barisan Alternatif und konnte bei den Parlamentswahlen ihre Präsenz im Parlament von 7 auf 27 Sitze ausbauen. Auch gewann sie im Staat Terengganu und beinahe in Kedah die Mehrheit erlangen.

Bei den Wahlen im Jahr 2004 gewann die PAS sieben Sitze, wobei einer nur durch die Disqualifizierung eines Barisan Nasional-Kandidaten an die PAS fiel. Der Parteivorsitzende Abdul Hadi Awang verlor seinen Sitz im Parlament. Die PAS verlor auch die Mehrheit in Terengganu, konnte aber in Kelantan ihre Mehrheit knapp verteidigen.

Bei den Wahlen 2008 war die PAS wiederum Teil einer Oppositionskoalition, der Pakatan Rakyat unter Führung von Anwar Ibrahim. Im malaysischen Parlament erlangte diese Koalition insgesamt 46,7% der Stimmen, was zu 82 der 222 Sitze führte. An die PAS gingen dabei 14,5% der Stimmen und somit 23 Sitze. Auch konnte die Pakatan Rakyat in fünf der 13 malaysischen Bundesstaaten die Mehrheit im Landesparlament erlangen und dort die Regierung stellen.

Die PAS und die nicht-islamischen Minderheiten

Die PAS konnte sich in den Staaten Kelantan und Terengganu auf eine breite islamische Mehrheit stützen, da die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung Malaien sind. Dennoch vermieden die Islamisten es, die ethnischen Minderheiten zu sehr einzuschränken, vor allem die Chinesen, die die mit Abstand größte und wohlhabendste Minderheit Malaysias sind. Bei Wahlen auf Landesebene benötigt die PAS für einen Sieg nach der Einschätzung von Experten auch die Stimmen der Minderheiten, weil nur etwa 60 % Prozent der Bevölkerung Muslime sind und es unwahrscheinlich ist, dass sich die überwältigende Mehrheit der Malaien von der UMNO abwendet. Deshalb umwarb die PAS die Chinesen in Terengganu. In Terengganu ist weiterhin Bier und Schweinefleisch zu kaufen, obwohl Islamisten dies sonst strikt ablehnen.

Dagegen ist es seit 2003 nicht erlaubt, die Dienste eines Fremdenführers in Anspruch zu nehmen, der dem anderen Geschlecht angehört. Wenn man also einen Familienausflug macht, muss man die Familie aufteilen und Besichtigungen getrennt unternehmen.

Die PAS versicherte den Chinesen, dass die hudud-Gesetze nicht für sie gelten werden.

Während ein Kernpunkt im Programm der regierenden UMNO, die ebenfalls von muslimischen Malaien getragen wird, die wirtschaftliche Besserstellung und Privilegierung der Malaien auf Kosten der Chinesen ist, ist die PAS weniger an Umverteilung orientiert. In Terengganu hat sie einer Gruppe von chinesischen Familien die Eigentumsrechte für ein Grundstück überschrieben, die sich davor unter UMNO-Herrschaft lange umsonst um das Grundstück bemüht hatte.

Allerdings würde eine PAS-Herrschaft in ganz Malaysia trotzdem eine starke Einschränkung von Bürgerrechten der nationalen Minderheiten bedeuten, z.B. dass Chinesen keine Anwälte und politische Entscheidungsträger mehr sein könnten und ihre Zeugenaussagen vor Gericht nur halb so viel Gewicht hätten wie die von Muslimen.

Personen

Weblinks


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